Doch nach der 0:2 (0:2)-Niederlage gegen den TuS Ennepetal ist der Katzenjammer beim ASC Dortmund größer denn je. „An oben brauchen wir gar nicht zu denken. Wir müssen einfach punkten, um unten raus zu kommen“, erklärt Samir Habibovic, der Sportliche Leiter der 09er.
Das Spiel war aus seiner Sicht schnell erzählt: „Wir machen zwei Fehler, die das Spiel entscheiden“, berichtete der ehemalige Hombrucher. Der erste Aussetzer der Hintermannschaft des ASC: Bei einem Doppelpass zwischen Abdullah El Youbari und Dimitrios Ropkas waren die Dortmunder Verteidiger, allen voran Mischa Mihajlovic, nur Staffage und ließen Ropkas ohne große Gegenwehr einschieben (23.). 13 Minuten später war Sinan Hajra anders als seine Gegenspieler hellwach und setzte nach einem Sobotzki-Schuss erfolgreich nach. Die Hausherren krempelten danach die Ärmel hoch, konnten aber auch im zweiten Durchgang wenig Zwingendes zustande bringen.
Es blieb also beim 0:2 aus Sicht der Hausherren, die immer tiefer in den Tabellenkeller rutschen. Fast noch schlimmer: Nach fünf Heimspielen wartet der Mitfavorit noch immer auf den ersten Sieg vor den eigenen Fans. Ob man Trainer Mark Elbracht noch zutraut, die Mannschaft aus der Krise zu führen, vermochte Habibovic nicht zu beantworten: „Dazu gibt es kein Kommentar!“ Also auch keine Statement, in dem Elbracht der Rücken gestärkt würde.
Die Zurückhaltung Habibovics verwundert insofern nicht, da er selbst als logischer Nachfolger in Frage kommt. Als langjähriger Chefcoach beim Hombrucher SV kennt er nicht nur den Dortmunder Amateurfußball aus dem Eff-Eff, sondern auch die Westfalenliga 2. Besonders zu jungen Spielern soll der Bosnier einen guten Draht haben.
"Ein Spiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten"
Verhaltene Freude über den Auswärtssieg herrschte indes bei den Gästen. „Es war ein Spiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten, aber am Ende ein verdienter Sieg“, bilanzierte Helge Martin. Der Trainer des TuS Ennepetal gab aber zu bedenken, dass seine Mannschaft am Sonntag das Glück auf ihrer Seite hatte. „Es hätte auch anders laufen können, in der Anfangsphase hatte der ASC eine dicke Möglichkeit, um in Führung zu gehen – wer weiß, wie es ausgegangen wäre, wenn da das 1:0 fällt.“
Nach den Treffern von Ropkas und Hajra mussten die Klutertstädter das Spiel eigentlich „nur noch“ über die Zeit bringen – aber gerade das ist nicht die große Stärke des TuS. „Wenn wir das erlösende 3:0 machen, ist natürlich alles gelaufen. So mussten wir etwas zittern. Teilweise standen wir etwas zu hoch und haben die eine oder andere Konterchance zu viel zugelassen. Aber immerhin wurde das nicht bestraft. Das will ich einfach als Fortentwicklung der Mannschaft bewerten, früher haben wir in solchen Partien dann auch gerne noch den Ausgleich bekommen.“