Dass der inzwischen für Holstein Kiel in der Bundesliga spielende Timo Becker sein Herz an den FC Schalke 04 verloren hat, hat er schon oft unter Beweis gestellt. So ließ sich der Fußballprofi damals in Diensten von Hansa Rostock bei einem Spiel eher auswechseln, um rechtzeitig zum letzten Schalke-Heimspiel vor dem Wiederaufstieg gegen den 1. FC St. Pauli in die Bundesliga in der Saison 2021/22 in der S04-Arena zu sein.
Auch stellte sich der in Herten unweit von Gelsenkirchen geborene Profi mehrfach in den Schalker Fanblock. Seine ganze Familie und sein Freundeskreis drückt dem Traditionsklub aus dem Revier die Daumen. Jetzt hat sich Becker erneut für seinen früheren Arbeitgeber stark gemacht. Denn der mit Holstein Kiel um den Klassenerhalt kämpfende Becker macht Werbung für die neue Schalker Fördergenossenschaft "Auf Schalke eG".
In einer Serie von ehemaligen und aktiven Spielern und Funktionären bewerben die Königsblauen ihre neue Idee nach dem Vorbild des FC St. Pauli. Unter anderem Olaf Thon, Benedikt Höwedes, Klaas-Jan Huntelaar oder auch Rüdiger Abramczik haben sich bereits für die Fördergenossenschaft eingesetzt.
Schalke will auf diesem Weg Altlasten abbauen und Kapital aufbauen, um sich finanziell aus Fesseln der Vergangenheit zu befreien und unabhängiger zu machen. "Allein 2023 mussten 16 Millionen Euro für Zins und Tilgung aufgewendet werden. Geld, das erst einmal verdient werden muss und an anderen Stellen fehlt. Bedeutet: Um Zukunft gestalten zu können, müssen die Altlasten abgebaut werden. Als Mitglied der Fördergenossenschaft kannst Du Deinen Teil dazu beitragen, diesen Weg entscheidend zu verkürzen", heißt es in einer Erklärung des Vereins.
Knappenschmiede-Absolvent Becker: Weiter Mitglied auf Schalke
Die Fördergenossenschaft soll auch ein Gegenmodell zu einer Ausgliederung der Profiabteilung darstellen. Um einen spürbar deutlichen Effekt zu haben, müsste Schalke auf diesem Weg 30 bis 50 Millionen Euro einnehmen. Seit dem 22.1.25 haben S04-Mitglieder die Möglichkeit auf diesem Weg Anteile zu je 250 Euro zu zeichnen. Dazu kommt eine einmalige Gebühr in Höhe von 75 Euro. Auch Firmen können mitmachen.
Bisher sind die Knappen aber noch ein ganzes Stück von dem Ziel entfernt. Beim letzten öffentlich bekanntgegeben Zwischenstand am 1.2.25 vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg hatte die "Auf Schalke eG" rund 5 Millionen Euro eingenommen. 18.500 Anteile wurden von 5300 Genossen gezeichnet. Es wird damit gerechnet, dass der Verein am Sonntag im Rahmen des Heimspiels gegen den Karlsruher SC eine neue Marke verkünden wird.
Ob Timo Becker auch selbst Anteile gezeichnet hat, wird aus der Werbung übrigens nicht klar. "Mir gefällt die Fördergenossenschaft, weil Königsblau noch viele Knappen schmieden soll", ließ Schalke am Freitag über seine Social-Media-Kanäle von Becker verbreiten. Timo Becker dürfte Anteile zeichnen, weil der ehemalige Knappenschmiede-Absolvent weiterhin Mitglied beim FC Schalke 04 ist.