Immer, wenn Alexander Hahn zuletzt in der Mixed-Zone Halt machte, kam der Kapitän des MSV Duisburg nicht drumherum, auch über die Schiedsrichterleistung zu sprechen. Nach der enttäuschenden Nullnummer gegen den SC Paderborn II ging es nicht wie gegen Gütersloh und Hohkeppel um fragwürdige Elfmeterentscheidungen, sondern um den strittigen Platzverweis gegen Can Coskun, der erste gegen einen Meidericher Spieler in der laufenden Saison.
Was war passiert? Der klein gewachsene Linksverteidiger ging in Minute 51 mit einem hohen Bein in der eigenen Hälfte an der Seitenlinie in den Zweikampf gegen Martin Ens. Der Paderborner ging sofort zu Boden, stand aber schnell wieder auf. Schiedsrichter Jan-Philipp Schöneseiffen fackelte nicht lange und zeigte sofort glatt Rot. „Es war ganz klar keine Rote Karte. Can hat ihn nicht getroffen. Gelbe Karte, gut ist“, antwortete Hahn.
SCP-Trainer Thomas Bertels konnte die Szene von seiner Bank aus nur wenigen Metern bewerten. Auch er sprach wie Dietmar Hirsch von einer harten Entscheidung. „Der Schiedsrichter hat sehr schnell Rot gezeigt, statt erst mal zu gucken, ob der Spieler verletzt ist und es Richtung Tätlichkeit geht. Aber es war eher gefährliches Spiel. Und da reicht Gelb“, sagte Hirsch.
Fest steht, unabhängig vom Platzverweis haben es die Zebras nicht geschafft, vor heimischer Kulisse zu überzeugen und sportlich zurück in die Spur zu finden. Zwar ging der Spitzenreiter in Unterzahl nicht als Verlierer vom Platz, der Vorsprung auf die Konkurrenz aber könnte weiter schmelzen.
Hirsch reagierte schnell, stellte seine Viererkette mit der Einwechslung von Mert Göckan für die bis dato einzige Sturmspitze Thilo Töpken wieder her. Für den Coskun-Ersatz war es der erste Einsatz seit dem 30. November.
Und der 23-Jährige zeigte in der letzten halben Stunde eine ansprechende Leistung. Mindestens beim kommenden Auswärtsspiel in Düsseldorf am Sonntag in einer Woche (23. Februar, 14 Uhr) wird Göckan dann erneut hinten links auflaufen.