Trotzdem war bei den Bochumern nach der unglücklichen Pleite von Verdruss keine Spur. „Ich wäre ein Vollidiot, wenn ich der Mannschaft jetzt böse wäre“, stellte sich Trainer Frank Wagener vor seine Jungs, die 45 Minuten lang erfolglos gegen die TSG angerannt waren.
Sprockhövel erwischt Traumstart in die zweite Hälfte
Der Grund: Wagener musste sein Mittelfeld im Vergleich zu den erfolgreichen Vorwochen rigoros, weil ausfallbedingt, umbauen. Zu allem Überfluss erwischten die Hausherren nach einer chancenarmen ersten Hälfte, in der es dem TuS kaum gelang, die eigenen Stärken im Kombinations- und Umschaltspiel auf den Platz zu bringen, einen wahren Traumstart. Kurz nach Wiederanpfiff brachte Sebastian Greitemann sein Team im Sprockhöveler Dauerregen in Führung (47.). „In der ersten Halbzeit hatten wir das Spiel im Griff“, freute sich Sprockhövels Coach Lothar Huber über den Lohn für die Bemühungen in Durchgang eins.
Doch als man glaubte, der Gastgeber würde den Vorsprung mit weiteren Chancen untermauern und Alexander Meister eine „Hundertprozentige“ ungenutzt ließ (57.), da fand Hordel zurück ins Spiel. „Nach unseren taktischen Umstellungen im zweiten Durchgang waren wir dominant und haben mächtig Druck gemacht“, analysierte Wagener, der von nun an alles nach vorne warf und sich zu allem Überfluss auch noch über ein seiner Meinung nach reguläres Tor seiner Mannschaft ärgerte, das Spielleiter Denis Magne aus Arnsberg allerdings aufgrund eines Foulspiels nicht anerkannte. Trainerkollege Huber brachte die Missstände der TSG auf den Punkt: „Den eingewechselten Alexander Wagener hatten wir nicht im Griff, waren allgemein sehr hektisch und haben eine klare Linie vermissen lassen. In einigen Situationen hatten wir Glück“, gestand er. Trotzdem dauerte es bis zur 82. Minute, bis der 59-Jährige erstmals Wechsel in seiner ebenso jungen wie eingespielten Mannschaft vornahm.
Huber: "Das Glück ist mit den Tüchtigen"
Und so flog seinem Schlussmann Daniel Pommer in der letzten halben Stunde ein Ball nach dem anderen um die Ohren. Mehrmals hielt der Keeper die unsichere Führung mit tollen Paraden fest und als er doch geschlagen war, da kratzte Alexander Meister die Kugel in letzter Sekunde von der Linie und verhinderte den längst verdienten Ausgleich der Gäste (63.). Und trotz einiger Konzentrationsfehler in der Defensive, mit denen die TSG dem Gegner zu neuer Stärke verhalf, traf Ferhat Uelker in der Nachspielzeit zum entscheidenden 2:0 gegen aufgerückte Hordeler.
„Die Pause in der nächsten Woche können wir gebrauchen“, freut sich TuS-Coach Wagener nun auf das spielfreie Wochenende, während sein Gegenüber nach einer unglücklichen Niederlage gegen Erkenschwick (1:2) an diesem Abend „das Glück bei den Tüchtigen“ wähnte.