Damals, es war der 23. Oktober 2010, schob der Verteidiger zum 2:0-Endstand gegen den FC Schalke II ein. "An so etwas erinnert man sich natürlich noch gerne", gesteht der aus Dortmund stammende 22-Jährige. Dass es aber schon so lange her ist, war ihm selbst nicht mehr so recht bewusst – als Verteidiger definiert sich Hornschuh freilich noch eher über verhinderte Gegentore als solche, die er selbst erzielt. Dennoch, die Freude über sein Kopfballtor zum 3:0 gegen die SpVgg. Unterhaching war dem Dauerbrenner in David Wagners Team anzumerken. Ohne Umschweife bekannte er: "Klar, Tore tun immer gut. Das ist auch gut für das Selbstbewusstsein, erst Recht, wenn am Ende ein Sieg herauskommt."
Manchmal braucht es auch den glücklichen Zufall
Apropos Selbstbewusstsein: Daran scheint es dem bodenständig auftrendenden Verteidiger nicht zu mangeln. War er vergangene Saison noch auf der rechten Verteidigerposition gesetzt und stand nur in einem von 31 Spielen nicht in der Startelf, drohte er seinen Platz im Vorfeld der neuen Saison an Erik Durm zu verlieren, der bekanntlich auf eben diese Position umgeschult wird. Natürlich hätte Hornschuh dann in die Innenverteidigung rutschen können, doch auch da stehen mit Marian Sarr und Koray Günter zwei hoffnungsvolle Talente in den Startlöchern, denen Wagner unter dem Aspekt der Heranführung an die Profis im Zweifelsfall den Vorzug geben würde. Doch Durm schlug auf Anhieb bei den Profis ein, die beiden 18-Jährigen Günter und Sarr sind körperlich noch nicht auf dem Höhepunkt, also darf Hornschuh wieder ran. "Angst vor der Konkurrenz darf man nicht haben", erklärt das Dortmunder Eigengewächs, das seit 2002 das Trikot der Borussia trägt. "Im Fußball muss man selbstbewusst sein und auf seine Fähigkeiten vertrauen."
Ob rechts oder in der Innenverteidigung, mit seiner wenig glamourösen, dafür aber verlässlichen Spielweise genießt Hornschuh bei seinem Trainer unbedingtes Vertrauen. Erst Recht, weil er im Laufe der zurückliegenden Saison zunehmend unaufgeregter spielte – ein Zeichen gestiegenen Selbstbewusstseins. Seine geerdete Einstellung unterstreicht diese Entwicklung: "Man muss im Training Gas geben. Und dann setzt sich Qualität durch."