Die Mitgliederzahl von Eintracht Frankfurt wächst rasant. Der Verein sieht sich auch sportlich und finanziell gut aufgestellt - und will in einem Bereich den zuletzt eingeschlagenen Weg weitergehen.
Bei der Mitgliederversammlung verkündete Vizepräsident Moritz Theimann, dass die Eintracht inzwischen 150.000 Mitglieder hat. Damit festigen die Frankfurter ihre Position als drittgrößter Klub in der Fußball-Bundesliga hinter dem FC Bayern München und Borussia Dortmund.
"Die Mitglieder sind die wesentliche Kraft hinter unserem Wachstum und stellen das Fundament und die Basis unseres Erfolgs dar. In unseren 20 Abteilungen fördern wir das Miteinander und den kulturellen Austausch, wir vermitteln Respekt und Fairness als elementare Werte von Eintracht Frankfurt und leisten dadurch einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. So sehr wir uns über die Mitgliederzahl von 150.000 freuen, so sehen wir gleichfalls auch die wachsende Verantwortung, die unsere Entwicklung mit sich bringt, um alle Mitglieder in ihrer Vielfalt und ihren Wünschen zu vertreten, aber auch das Angebot und die Mehrwerte einer Mitgliedschaft bei Eintracht Frankfurt weiter auszubauen", erklärte Moritz Theimann in Abwesenheit des Präsidenten Mathias Beck, der aus gesundheitlichen Gründen fehlte. Erst vor drei Jahren hatte die Eintracht die Marke von 100.000 Mitgliedern geknackt.
Eintracht will weiter auf Transfererlöse gehen
Auch sportlich läuft es bei den Frankfurtern, obwohl die SGE immer wieder sportlich schmerzhafte Abgänge hinnehmen muss wie den von Omar Marmoush zu Manchester City. Dieser Transfer, für den die Eintracht mindestens 75 Millionen Euro kassiert haben soll, soll auch der Zukunftsweg sein. Man müsse junge und talentierte Spieler holen, sie entwickeln und dann versuchen, Transfererlöse zu generieren, sagte Axel Hellmann, Vorstandssprecher der Eintracht Frankfurt Fußball AG.
„Eine Mannschaft, die nur aus erfahrenen internationalen Topspielern besteht, können wir uns auf absehbare Zeit nicht leisten“, sagte Hellmann. Dafür seien andere Clubs wie der FC Bayern, Dortmund, aber auch Bayer Leverkusen und RB Leipzig in ihrer Kapitalausstattung viel zu stark, so der 53-Jährige.
Eintracht-Fußballerinnen gegen Bayern im großen Stadion
Während die Männer in der Bundesliga auf Champions-League-Kurs sind, haben die Frauen noch realistische Chancen auf die Meisterschaft. Nach dem 1:6 beim VfL Wolfsburg sind die Frankfurter aktuell auf Platz zwei mit drei Zählern Rückstand auf den FC Bayern. Das sei ein „hervorragendes Zwischenergebnis“, betonte Hellmann, der ankündigte, dass das Spitzenspiel gegen die Münchnerinnen am 12. April im Deutsche Bank Park stattfinden wird.
Hellmann hofft nicht nur auf ein großes Stadion, sondern auch auf eine große Kulisse. „Wenn wir das machen, ist für uns natürlich genauso wichtig, dass die Bayern auch wissen, wo sie spielen und nicht das Gefühl haben, sie haben ein Heimspiel oder spielen vor schwacher Kulisse.“
Hellmann: Frauen-Bundesliga muss professioneller werden
Hellmann bemängelte derweil die fehlenden professionellen Strukturen der Fußball-Bundesliga der Frauen. „Eintracht Frankfurt beschäftigt sich aktuell nicht nur mit der Frage, wie wir selbst als Club professioneller und besser und uns vielleicht noch leistungsfähiger aufstellen können, sondern vor allen Dingen auch, wie es mit der Liga weitergeht.“
Die Profis seien mehr oder weniger nur fünfeinhalb Monate für die Eintracht im Einsatz. „Und die restlichen sechseinhalb Monate sind Vorbereitung, Länderspielfenster oder irgendwelche anderen Dinge, die nicht im Clubfußball stattfinden.“ Zudem werde an manchen Orten nicht einmal der Mindestlohn im professionellen Frauenfußball gezahlt, kritisierte Hellmann. Es müsse eine Mindestvergütung sichergestellt werden, damit eine Profifußballerin auch von ihrem Job leben könne.
Verein sieht sich finanziell auf gutem Weg
Finanziell sieht sich der Verein gut aufgestellt. Die Erträge beliefen sich im Geschäftsjahr 2023/2024 auf 17,3 Millionen Euro. Das sind mehr als 6,5 Millionen Euro weniger als im Vorjahreszeitraum. Beunruhigt ist die Eintracht dadurch aber nicht. Denn der Unterschied resultiere hauptsächlich aus der Ausgliederung des Fußballleistungszentrums.
Die finanzielle Situation ist aus Sicht des Verwaltungsrats gesund - trotz eines Jahresfehlbetrags von rund 1,1 Millionen Euro. „Der Fehlbetrag hat seinen Ursprung in einer gebildeten Rückstellung für erwartete Steuerzahlungen aus offenen Betriebsprüfungen für längst abgelaufene Geschäftsjahre“, hieß es.