Nach zwei juristischen Niederlagen gegen den VfL Bochum will Fußball-Bundesligist Union Berlin beim Ständigen Schiedsgericht eine Wende im Verfahren um den Feuerzeugwurf-Eklat herbeiführen. „Wir werden fristgerecht eine Klage einreichen“, sagte Union-Kommunikationschef Christian Arbeit der Deutschen Presse-Agentur.
Genaue Daten nannte Arbeit nicht, sondern verwies auf das Schiedsgericht, das den Eingang der Klage bestätigen werde. Medienberichten zufolge soll die Frist in diesen Tagen ablaufen.
Das Ständige Schiedsgericht ist für sämtliche Streitigkeiten zwischen einem Profiklub und dem DFB beziehungsweise der Deutschen Fußball Liga zuständig. Nach dpa-Informationen will das Schiedsgericht auf ein rasches Urteil drängen, um noch vor dem Saisonende Tabellensicherheit herzustellen.
Das Urteil ist für beide Vereine auch aus sportlicher Sicht von enormer Bedeutung. Sowohl Union als auch Bochum brauchen Punkte im Abstiegskampf.
Im Heimspiel gegen den VfL Bochum (1:1) hatte ein Zuschauer VfL-Torhüter Patrick Drewes mit einem Feuerzeug am Kopf getroffen. Nach einer langen Unterbrechung einigten sich beide Teams in den letzten Minuten auf einen Nicht-Angriffspakt und beendeten die Partie auf dem Rasen.
Das DFB-Sportgericht hatte die Partie mit 2:0 für Bochum gewertet, das DFB-Bundesgericht das Urteil aus erster Instanz bestätigt. Die Berliner prüfen zudem zivilrechtliche Schritte.
Im Abstiegskampf steht der VfL Bochum derzeit auf dem Relegationsrang, sofern man die Wertung des Union-Spiels berücksichtigt. Ohne die beiden am grünen Tisch gewonnen Punkte würde der VfL auf den direkten Abstiegsplatz 17 zurückfallen. Union Berlin steht nach dem aktuellen Stand bei 27 Zählern.
Im Saisonendspurt begegnen sich beide Klubs noch. Am 31. Spieltag gastiert Union zum Rückrunden-Duell an der Castroper Straße. (mit dpa)