Von Beginn an gingen die Borussen sehr aggressiv zu Werke und ließen den Gästen aus Bayern überhaupt keinen Freiraum. Die Hachinger zeigten sich durch diesen Druck verunsichert und luden Schwarz-Gelb immer wieder zu guten Gelegenheiten ein. So schon in der 3.Minute, als der Unterhachinger Defensive ein ganz dicker Bock unterlief, den Julian Derstroff eiskalt bestrafte und die 1:0-Führung machte.
Schöne Angriffe über die Flügel
Unübersehbar war auch das Dortmunder Bemühen, die Angriffe über die Flügel aufzuziehen, Oguzhan Kefkir links und Julian Derstroff auf der gegenüber liegenden Seite wurden regelmäßig mit langen Bällen auf die Reise geschickt, damit sie anschließend Balint Bajner im Zentrum füttern konnten. Den dribbelstarken Derstroff jedoch zog es nicht selten selbst ins Zentrum, wo er seine Stärken besser ausleben konnte.
Die frühe Führung tat dem BVB sichtlich gut, die Spieler von David Wagner konnten in aller Ruhe ihre Attacken aufbauen, auch wenn die ganz große Gefahr nach dem Tor nicht mehr aufkommen wollte. Allerdings hatte das Wagner-Team, das auch zum dritten Mal in Folge mit veränderter Startformation auflief, die Möglichkeit, seine Positionsflexibilität besonders im Offensivbereich zu trainieren. Haching dagegen versuchte zumeist mit Pässen in die Schnittstellen die Dortmunder Abwehr zu überwinden, was oft vielversprechend aussah, aber aufgrund der gut gestaffelten Defensive nur selten gelang.
Derstroff trifft doppelt
Auch wenn die klaren Aktionen in der Folge ausblieben, schraubte die Borussia nach einer knappen halben Stunde die Führung in die Höhe. Ein Getümmel vor dem Kasten Unterhachings konnten die Hausherren erst nicht nutzen, doch eine Minute später brach erneut Neuzugang Derstroff durch, gelangte mit einem beherzten Sprint vor das gegnerische Gehäuse und schob an Schlussmann Korbinian Müller vorbei in sehenswerter Manier zum 2:0 ein (29.). In dieser Verfassung ist der 21-Jährige definitiv ein vollwertiger Ersatz für den bei den Profis weilenden Angreifer Marvin Ducksch.
Doch die Dortmunder hatten noch immer nicht genug und machten weiter enormen Druck, dem die Spielvereinigung mit fairen Mitteln nur schwer beikam. Und so bot sich Wagners Elf nur sechs Minuten nach dem 2:0 bei einem Freistoß von halbrechter Position die nächste Möglichkeit. David Solga trat an, fand mit dem Ball im Strafraumgetümmel Marc Hornschus Kopf und der netzte zum dritten Tor ein. Diese hohe Führung wirkte sich aber offenbar auf die Konzentration der Borussen aus, die mit dem Pausenpfiff noch den Gegentreffer von Florian Bichler zuließen.
Bajner ohne Fortune
In der zweiten Hälfte ließ es der BVB vor den 2855 Zuschauern etwas ruhiger angehen, doch knapp 20 Minuten vor Schluss hatte Balint Bajner das 4:1 auf dem Kopf, als er aus fünf Metern frei zum Sprung ansetzen durfte. Der ungarische Sturmtank hatte jedoch das Glück an diesem Tag nicht auf seiner Seite. Auch als er wenige Minuten später erneut im Fünfmeterraum den Ball gut behauptete und abschloss, hatte Müller mit einem bemerkenswerten Reflex noch die Finger dazwischen und hinderte Bajner daran, den Lohn seiner harten Arbeit einzufahren.