"Debüt nach Maß" nennt man das wohl. Der ehemalige Schalker Alessandro Schöpf durfte am Samstag, 15. Februar, zum ersten Mal für seinen neuen Arbeitgeber Wolfsberger AC in Österreich ran. Zwar nur von der Bank, doch dafür war der Einstand umso gelungener.
Wolfsberg hatte den amtierenden Doublesieger Sturm Graz zu Gast. Und es ging gut los: Von der Bank aus konnte Schöpf beobachten, wie Dejan Zukic den zumindest nominellen Underdog überraschend gleich mit 2:0 in Führung brachte (17., 23.).
Denn während Sturm Graz auf die Titelverteidigung zusteuert, befindet sich Wolfsberg nur im Verfolgerfeld. In der 76. Minute durfte dann auch Schöpf mitwirken. Er kam für Doppelpacker Zukic - und sollte nur neun Minuten später seinen großen Auftritt haben.
Denn in der 83. Minute netzte der ehemalige Schalker gleich zum 3:0 ein. Das Debakel für Sturm war perfekt. Während die Wolfsberger nach Abpfiff frenetisch mit ihren Fans jubelten, stand den Grazern die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Was für ein Tag für Wolfsberg - und für Schöpf.
Schöpf spielte fünfeinhalb Jahre auf Schalke
Schöpf wurde in der Jugend des SV Längenfeld und beim AKA Tirol ausgebildet, ehe der FC Bayern München zuschlug und Schöpf in das eigene Nachwuchsleistungszentrum holte. Der offensive Mittelfeldspieler durchlief sämtliche Nachwuchsteams und schaffte es bis hoch zu den Profis, für die er allerdings in keinem Pflichtspiel zum Einsatz kam.
So zog es ihn im Sommer 2014 weiter zum 1. FC Nürnberg, wo sein Stern dann aufgehen sollte. Schöpf war bei dem Zweitligisten sofort gesetzt, erzielte in 32 Spielen fünf Tore und gab sieben Vorlagen. Nach einer weiteren, starken Hinrunde mit 19 Spielen, sechs Toren und vier Vorlagen schlug im Winter 2016 der FC Schalke 04 zu.
Fünfeinhalb Jahre blieb Schöpf ein Königsblauer, absolvierte insgesamt 143 Spiele (16 Tore, zehn Vorlagen). Mit dem Abstieg aus der Bundesliga im Sommer 2021 verließ Schöpf die Knappen und wechselte ablösefrei zu Arminia Bielefeld. Ein weiteres Jahr später zog es ihn dann zu den Vancouver Whitecaps in die MLS. Nun ist er zurück in Europa und heuert als Profi erstmals in seinem Geburtsland Österreich an.