So gerade eben hat Alphonso Davies den FC Bayern München am Dienstagabend vor einer Blamage bewahrt. Der Kanadier stocherte quasi mit dem Schlusspfiff den Ball ins Tor von Celtic Glasgow: 1:1, 3:2 nach Hin- und Rückspiel, Achtelfinale.
Atalanta Bergamo dagegen ist raus - und das mehr als deutlich. Club Brügge aus Belgien schien eigentlich ein machbares Los zu sein, doch nach dem 1:2 in Hinspiel kassierten die Italiener auch im Rückspiel zu Hause ein 1:3.
In der Startelf stand auch Sead Kolasinac, der vielen Schalker Fans noch als Publikumsliebling in Erinnerung sein dürfte. Schon zur Halbzeit war mit dem 0:3-Rückstand das Bergamo-Aus quasi besiegelt, ehe Ademola Lookman in der 46. Minute noch einmal so etwas wie Hoffnung aufkommen ließ.
Hätte er in der 61. Minute dann auch seinen Elfmeter zum 2:3 versenkt, dann hätte womöglich wirklich noch einmal etwas gehen können. Doch Lookman schoss mit rechts in die rechte Ecke, beziehungsweise genau auf den dorthin springenden Torwart Simon Mignolet. Ein kläglicher Versuch, von dem sich Atalanta nicht mehr erholte.
Sein Trainer Gian Piero Gasperini hat Lookman dann regelrecht weggegrillt. "Lookman hätte gar nicht schießen sollen. Er ist einer der schlechtesten Elfmeterschützen, die ich je gesehen habe. Selbst im Training hat er eine ziemlich schreckliche Quote. Mateo Retegui und Charles De Ketelaere waren doch auch da, aber in einem Moment des Enthusiasmus hat sich Lookman nach seinem Tor den Ball genommen." Eine schlechte Idee.
Atalanta Bergamo ist also raus - und das völlig verdient. Das bedeutet auch, dass zu Sead Kolasinacs 22 Champions-League-Spielen erst einmal keine hinzukommen werden. Neun hat er für Schalke 04 absolviert, vier für Olympique Marseille und weitere neun für Atalanta.
Kolasianc stammt aus der Schalker Jugend
Beim FC Schalke 04 stieg Kolasinac, der in den Jugendakademien des Karlsruher SC, der TSG 1899 Hoffenheim, des VfB Stuttgart und eben der Knappen ausgebildet worden ist, zum gestandenen Bundesliga-Spieler auf. Von 2012 bis 2017 kickte er für die Profis, wechselte dann aber ablösefrei zum englischen Topklub FC Arsenal.
Bei den "Gunners" blieb er vier weitere Jahre, absolvierte dort insgesamt 118 Spiele (fünf Tore, 13 Vorlagen). Kolasinac gewann einmal den englischen Pokal und zweimal den Superpokal. Im Winter 2021 kehrte er dann auf Leihbasis zum FC Schalke 04 zurück.
Dort sollte er dabei helfen, den Abstieg zu verhindern. Das misslang, sodass Kolasinac nach insgesamt 1414 Spielen, fünf Toren und 14 Vorlagen zum FC Arsenal zurückkehrte und im Winter 2022 zu Olympique Marseille weiterzog. Im Sommer 2023 unterschrieb er schließlich bei Atalanta Bergamo. Der Europa-League-Sieg im Mai 2024 mit den Italienern markiert den bisher größten Erfolg seiner Karriere.