Es scheint eine Routine zu werden, dass der FC Schalke 04 am Rande seiner Zweitliga-Heimspiele den aktuellen Stand verkündet, wie viel Geld die Fördergenossenschaft Auf Schalke eG generiert hat. Zum Beispiel am Sonntag vor der Partie gegen den Karlsruher SC. Auf der Internetseite der Königsblauen ist die Zahl noch zu lesen. Circa 6,2 Millionen Euro hätte Schalke generiert, rund 6400 Mitglieder hätten 22.842 Anteile gezeichnet. Doch wie setzt sich die Summe zusammen?
Die komplette Summe, so wie es möglicherweise interpretiert werden könnte, kann die Genossenschaft nicht verwenden, um beispielsweise Anteile der Arena zu kaufen, die Schalke dann für die Tilgung von Darlehen zu verwenden. 22.842 Anteile á 250 Euro bedeuten eine Einnahme von 5,71 Millionen Euro. Die Differenz von rund 500.000 Euro bezieht sich auf die Eintrittsgelder, die Mitglieder (75 Euro) und Unternehmen oder Vereine (500 Euro) zahlen müssen. Nach Auskunft der Schalker wird dieses Eintrittsgeld „ausschließlich zu Verwaltungszwecken verwendet.“ Mitglieder, Unternehmen oder Vereine, die mehrere Anteile kaufen, müssen nur einmalig 75 Euro bezahlen.
Bis zum 19. April läuft noch eine Werbekampagne der Königsblauen. Bis dahin wollen sie 10 Millionen Euro generiert haben. Schalke-Legenden haben bereits Anteile gezeichnet, beispielsweise Klaas-Jan Huntelaar, Klaus Fischer, Benedikt Höwedes und Johan de Kock. Aufsichtsratschef Axel Hefer und der Vorstandsvorsitzende Matthias Tillmann sind ebenso dabei wie der einflussreiche Fanklub Ultras Gelsenkirchen (UGE). Der langjährige Boss Clemens Tönnies ist der prominenteste Schalker, der sich nicht beteiligt.
Diskussionen gibt es um die von Tillmann öffentlich genannte Summe von 50 Millionen Euro. „Mit 50 Millionen Euro Eigenkapital, das die Genossenschaft in den Verein bringt, würde sich die Welt auf Schalke ändern“, sagte Tillmann. Ob es so klug war, diese Summe zu nennen, wird intern analysiert.