Gleich zwei Mitgliederversammlungen sollten am Dienstagabend beim KFC Uerdingen stattfinden. Auf der außerordentlichen Variante haben die Mitglieder die Empfehlung an den Verwaltungsrat ausgesprochen, Peter Kahstein und Dirk Röthig aus dem Vorstand zu entfernen.
Die Auszählung der Stimmzettel unter Begutachtung des Ehrenrates ergab: 189 Mitglieder stimmten für "Ja", also für die Absetzung der Vorstandsmitglieder Kahstein und Röthig, lediglich neun Mitglieder stimmten dagegen. 28 Personen enthielten sich. Ein eindeutiges Ergebnis. Nun sei der Verwaltungsrat an der Reihe, um auf dieser Basis eine Entscheidung zu fällen. Dem wolle das Gremium nachkommen, versprach der Vorsitzende Nils Gehlings.
Dann folgte die Informationsveranstaltung, an deren Stelle eigentlich die ordentliche Mitgliederversammlung hätte stattfinden sollen. Diese ist jedoch per einstweiliger Verfügung untersagt worden.
Also lud der erste Vorsitzende Thomas Platzer zur Infoveranstaltung. Da war auch der Kooperationsvertrag mit "M-Soccermanagement", den RevierSport bereits Anfang Januar offengelegt hatte, Thema.
Mehmet Eser erklärt laut "RP" und "WZ" selbst nochmal, dass er dem KFC trotz der großzügig ausgelegten Rechte kein Interesse daran habe, am Catering oder Marketing zu verdienen. Er habe seinen Anwalt lediglich angewiesen, dass der Vertrag Eser schütze. Deshalb wolle er seinen Anwalt direkt nach der Veranstaltung anweisen, die entsprechenden Paragrafen aus dem Vertrag zu entfernen.
Zudem solle ab Mittwoch, 19. Februar, der Deal mit Mercedes Herbrand stehen. Zur Erinnerung: Laut eigener Aussage habe Mehmet Eser aufgrund der Vorstandstätigkeiten von Röthig und Kahstein den Deal auf Eis gelegt. Das Geld könne dann auf das Treuhandkonto des vorläufigen Insolvenzverwalters fließen.
In Sachen Darlehen - Eser hat bisher mindestens rund eine halbe Million Euro in den KFC gesteckt - sicherte er nochmals Geduld zu. "Ich werde den KFC nicht in Bedrängnis bringen", sagte er. Er selbst gehe davon aus, sein Geld auf Jahre nicht wiederzusehen.
Und auch das Konto in Irland war noch einmal Thema. Laut dem ehemaligen Finanzvorstand Bernd Limberg hätte das genauso gepfändet werden können, wie die anderen auch. Man nutzte das Konto ganz normal, um den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten, wie er ausführt. Demnach sei nichts Verwerfliches an dem Konto in Irland auszumachen.