Am Samstagmittag des 27. Spieltages der Regionalliga West empfing der KFC Uerdingen seinen Kontrahenten vom 1. FC Köln II in der Grotenburg. Die Gastgeber gingen als Sieger aus der Partie hervor. 3:2 lautete der Endstand nach Abpfiff.
Die Zweitvertretung der Kölner beschrieb KFC-Trainer Rene Lewejohann im Vorfeld als “eine mutige Mannschaft, die intensiv in die Zweikämpfe geht, sehr hoch attackiert, angriffslustig und zudem topfit ist”.
Doch im Aufeinandertreffen zwischen beiden Teams war es seine Mannschaft, die zunächst mutig agierte und folgerichtig völlig verdient mit 2:0 führte. Lange Zeit sah es nach einem bitter nötigem Sieg für die Krefelder aus. Doch die zweite Mannschaft der Kölner machte es nochmal spannend und glich aus, ehe dem KFC der Last-Minute Siegtreffer gelang.
“Tut gut, tut extrem gut. Ich würde jetzt auch lügen, wenn ich was anderes sage. Fühlt sich richtig gut an, so unmittelbar noch dem Spiel”, startete Rene Lewejohann, Coach vom KFC Uerdingen, seine Analyse auf der Pressekonferenz.
“Völlig losgelöst von allen Emotionen habe ich eine Mannschaft gesehen, der man nicht angemerkt hat, welcher Druck uns immer wieder von außen aufgelegt wurde, gewinnen zu müssen. Wir sind forsch und mutig aufgetreten. Wir sind angelaufen und waren präsent. Die Treffer kamen beide Male im richtigen Moment, um das Spiel zu unseren Gunsten zu lenken. In der zweiten Halbzeit war angesagt, dass wir das von der Intensität und allem wie wir aufgetreten sind, fortführen wollen. Dem Druck der gut ausgebildeten U21-Mannschaft haben wir weitestgehend gut standgehalten. Die zwei Gegentore haben wir nicht aus dem Spiel heraus gekriegt. Ich denke, dass die Zuschauer ein klasse Regionalligaspiel gesehen haben von zwei Mannschaften, die sich fußballerisch alles abverlangt haben”, erklärte Lewejohann weiter.
Strittig war die Szene, die zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich führte. Mansour Ouro-Tagba kam im Uerdinger Strafraum zu Fall - Schiedsrichter Florian Visse entschied auf Elfmeter. Von den Rängen waren “Schieber”-Rufe zu hören, nachdem Joey Tshitoku nach deren Ansicht klar den Ball gespielt hatte. Auch beim Gang in die Kabine hörte das Schiedsrichter-Team “Schieber”-Rufe.
“Den Kommentar zu einigen Sachen spare ich mir jetzt. Ich finde nur, die Reaktion die wir auf das 2:2 gezeigt haben, war sehr gut”, sagte Lewejohann knapp zur besagten Situation.
Tut gut, tut extrem gut. Ich würde jetzt auch lügen, wenn ich was anderes sage
Rene Lewejohann
“Wir sind in der ersten Halbzeit zu schwer reingekommen in das Spiel, was jedoch auch erklärbar ist. Viele Jungs aus der U19 sind dabei gewesen, da sie noch nachgerückt sind. Dies hatte den Grund, dass ein paar unserer Spieler zum Profikader in Paderborn gehörten”, erklärt Köln II-Trainer Evangelos Sbonias.
Mikail Özkan, Emin Kujovic, Oliver Schmitt und Neo Telle waren mit bei den Profis dabei. Dafür erhielten drei U19-Akteure die Chance. Fayssal Harchaoui und Gabriel Miocevic standen sogar in der Startaufstellung, San Luca Spitali kam von der Bank aus.
“Trotzdem gehen wir mit einem 0:2-Rückstand in die Halbzeit - haben zu dem Zeitpunkt zwei Nackenschläge kassiert. In der Halbzeit muss man als Trainer dann überlegen, wie man das weitergestaltet, ohne eine ganz bittere Niederlage zu erleben. Wir sind rausgekommen und haben gute Situationen kreiert, waren dominant im Ballbesitz und machen das 2:2. Es hat sich angefühlt, als ob wir das Spiel unter Kontrolle hätten. Es gibt ein oder zwei Situationen, die wir überleben müssen oder die Umschaltmomente, die wir nicht gut ausspielen. Am Ende verlierst du dann durch den Fehler im Spielaufbau. Für die Jungs ist es extrem bitter, weil sie alles reingeknallt und alles versucht haben, um mindestens einen Punkt mitzunehmen. Es war schließlich ein bitterer Nachmittag, da es uns nicht gelungen ist”, analysierte Sbonias.