Das letzte Spiel des 30. Spieltags der 3. Liga hatte es noch einmal in sich. Der Siebzehnte VfB Stuttgart II empfing den Achtzehnten SV Sandhausen. Alle Teams, die in Abstiegsgefahr schweben, schauten genau hin. Und hier sprechen wir von mehr als der halben Liga.
Sicher auch Rot-Weiss Essen. Denn die Ausgangslage war klar: Bei einem Sieg des SV Sandhausen und bei einem Remis hätte RWE noch zwei Punkte Abstand bis auf den ersten Abstiegsrang. Bei einem Sieg der Stuttgarter wäre es nur noch ein Zähler nach unten.
Nach 90 Minuten steht fest: Es gab einen Sieger beim 2:1 (0:0) für den VfB II. Sandhausen konnte Stuttgart nicht überholen, der SVS muss sich immer mehr mit einem Abstieg in die Regionalliga beschäftigen. Und RWE hat nur noch einen Punkt Vorsprung vor dem BVB II, der nun den ersten Abstiegsplatz belegt.
Der SV Sandhausen, der kurzfristig auf seinen verletzten Kapitän Jakob Lewald verzichten musste, begann sehr defensiv. Man sah in den ersten 45 Minuten, dass beide Teams ums Überleben kämpfen. Es gab kaum Chancen, die Defensive war Trumpf. Niemand wollte den ersten großen Fehler begehen.
Nach dem Wechsel wollte der SVS sich offensiv auch beteiligen. Trotzdem dauerte es in einer ruppigen Partie, bis es Chancen gab. Die erste echte Möglichkeit nutzten dann die Gäste zur bis dato unerwarteten Führung.
Lucas Wolf wurde in der 65. Minute von den Stuttgartern zu zaghaft angegriffen, das nutzte er aus, er trieb den Ball, und traf aus 14 Metern zur Führung für den SVS.
Stuttgart II: Drljaca - Groiß, Nothnagel, Herwerth - Hofmann, Catovic (71. Di Benedetto), Ulrich, Boakye (81. Glück) - Malanga (81. Azevedo), Münst (46. Faghir) - Sankoh (90. Reichardt). - Trainer: Fiedler
Sandhausen: Richter - Zander, Schikora, Lorch, Weik - Wolf (74. Halimi), Lokaj (82. Greil), Simnica (87. Granath), Butler (46. Otto), Iwe (46. Fehler) - Baumann. - Trainer: Kocak
Tore: 0:1 Wolf (65.), 1:1 Faghir (68.), 2:1 Sankoh (85.)
Schiedsrichter: Jarno Wienefeld (Hamburg)
Zuschauer: 1000
Das 1:0 hielt genau drei Minuten, dann glich der VfB durch Wahid Faghirs siebten Saisontreffer aus. Die Partie war wieder völlig offen. Doch es schien beim 1:1 zu bleiben, weil der VfB seine Chancen nicht nutzte, unter anderem vergab Faghir einen Hochkaräter.
Doch fünf Minuten vor dem Ende drehte der VfB die Partie noch komplett - Mohamed Sankoh traf zum 2:1 für die Hausherren. Von dem Schock erholte sich Sandhausen nicht mehr, auch wenn sie alles versuchten, um zumindest noch einen Punkt einzufahren.
Die bittere Realität für den SVS: Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt schon fünf Punkte, während der VfB den BVB auf den Abstiegsplatz schießt und selber einen Sprung nach oben macht.
Weiter geht es für die U23 des VfB Stuttgart am Samstag (5. April, 14 Uhr) bei Erzgebirge Aue. Der SV Sandhausen spielt am Sonntag (6. April, 16:30 Uhr) zu Hause gegen den SC Verl.