Arminia Bielefelds Trainer Mitch Kniat ist vor dem Halbfinale im DFB-Pokal gegen Topfavorit Bayer Leverkusen von der Final-Chance seiner Mannschaft überzeugt. „Wir haben von Anfang an gesagt, wir wollen unsere eigene Geschichte schreiben“, sagte der 39-Jährige. „Das Kapitel ist noch nicht beendet. Und ich gehe davon aus, dass es auch am Dienstag nicht beendet ist, sondern dass wir noch eine Seite schreiben können.“
Mutig und mit Selbstvertrauen soll der Fußball-Drittligist gegen den deutschen Meister und Pokalsieger auftreten. Kniat lebt das vor. „Wenn du in so ein Spiel mit Angst gehst, dann bleib lieber zu Hause. Dann sag dem Trainer Bescheid, dass das kein Spiel für dich ist“, sagte er. „Wir gehen da genauso gallig und gierig rein wie die letzten Spiele.“
Vor dem Duell mit dem Doublesieger am Dienstag (20.45 Uhr/ARD und Sky) hat die Arminia schon die Erstligisten Werder Bremen, SC Freiburg und 1. FC Union Berlin sowie Zweitligist Hannover 96 aus dem Pokal geworfen. Nun soll für den Club der erstmalige Einzug ins Finale her. „Jeder ist bereit, nach Berlin zu fahren. Dafür müssen wir alles investieren. Natürlich muss auch viel in unsere Richtung laufen. Das ist auch klar“, sagte Kniat.
Sollte den Bielefelder tatsächlich die nächste Überraschung gelingen, würde sich das finanziell lohnen. Bisher hat der Klub 6,49 Millionen Euro an Prämien eingenommen. Dazu kommt mehr als eine Million Euro aus Kartenverkäufen. Setzt sich die Arminia im Halbfinale durch, gäbe es mindestens 2,9 Millionen Euro zusätzlich. Beim DFB-Pokal-Sieg wären es 4,3 Millionen Euro. Zum Vergleich: Der aktuelle Etat liegt bei rund sieben Millionen Euro.
Für Mittelfeldspieler Sam Schreck ist die Partie zusätzlich speziell. Der 26-Jährige spielte zu Beginn seiner Profikarriere für Leverkusen. Mit Nationalspieler Kai Havertz ist er seit dieser gemeinsamen Zeit gut befreundet.
„Wir haben letzte Woche telefoniert, weil ich ihm gratuliert habe zu seinem Kind, das gekommen ist“, sagte Schreck zu einem Gespräch mit dem aktuell verletzten Arsenal-Profi, der jüngst erstmals Vater geworden war. „Da habe ich ihm gesagt, dass wir gewinnen werden.“ (mit dpa)