Vier Jahre kickte Broda für die Westfalia, ehe er zu Beginn der Saison in den Dortmunder Süden wechselte. Nach dem 0:0 dürfte er dieser Luftveränderung allerdings mit gemischten Gefühlen begegnet sein.
Auf der einen Seite steht da – füeinen Keeper immer ganz besonders wichtig – die „Null“, auf der anderen Seite eine Punkteteilung mit der vor allem die Westfalia aus Wickede gewesen sein dürfte.
Das konnte man auch der unterschiedlichen Stimmung in den Kabinen unmittelbar nach Abpfiff entnehmen. Während in der Aplerbecker Umkleide Grabesstille herrschte, war im Wickeder Trakt Party angesagt: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Punkt, obwohl wir mit etwas Glück sogar deren drei hätten einfahren können“, freute sich „Co“ Alex Gocke, der seinen stürmenden „Chef“ Marco Schott wieder an der Linie vertrat. „Man merkt, dass wieder Leben in der Truppe ist“, stellte Gocke fest, der glaubt, dass die Schwächephase nach der Reinigung mit „eisernem Besen“ nun endgültig ad acta gelegt wurde.
Ganz andere Laune hatte Gegenüber Mark Elbracht, dessen Elf die ersten 45 Minuten deutlich beherrscht hatte, die reifere Spielanlage zeigte und folgerichtig auch zu den besseren Torgelegenheiten kam. Doch weder Daniel Diaz‘ 25-Meter-Kracher (22.), noch Alex Enkes Großchance aus rund 7 Metern fanden den Weg ins Ziel (24.). Sicherlich kam der schlechte Platz eher den fightenden Wickedern als den um spielerische Linie bemühten Hauherren entgegen, doch den eklatanten Leistungseinbruch nach dem Seitenwechsel durfte die Elbracht-Truppe darauf nicht schieben.
Entsprechend angesäuert kommentierte Elbracht den schwachen Auftritt in Halbzeit zwei. „Die erste Hälfte war ganz ordentlich, aber wir schaffen es im Moment einfach nicht unser Potenzial auch mal über 90 Minuten abzurufen.“ Woran das liege, darüber konnte er anschließend nur spekulieren. „Vielleicht kommen die Jungs nicht mit dem Druck klar, nach dem Auswärtssieg zuletzt, auch zuhause nachlegen zu müssen.“
Zumindest der Wickeder Schlussoffensive in den letzten Minuten konnten die Blau-Weißen – wenn auch mit etwas Glück – standhalten. Denn weder Marko Schott noch der ganz starke, frisch aus der A-Jugend aufgerückte Sven Ricke, schafften es, ihren ehemaligen Mannschaftskameraden Jan Broda zu überwinden. So blieb es bei der gerechten Punkteteilung, die den Gästen deutlich mehr hilft als dem ASC 09.
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