Nach einer halben Stunden hatte Abdulah El Youbari HSV-Keeper Andreas Braun per Lupfer überlistet und auf Kevin Hagemann abgelegt. Der schob in den leeren Kasten des Gastgebers ein – und auch ein Verteidiger auf der Torlinie konnte das vermeintliche 0:1 nicht mehr verhindern. Doch der Linienrichter hob die Fahne und Schiedsrichter Hendrik Rottkord folgte seinem Assistenten und verweigerte dem Treffer die Anerkennung. „Das war eine Fehlentscheidung, deshalb haben wir zwei Punkte liegen lassen“, bilanzierte der Ennepetaler Offizielle.
Schließlich hatte er eine überlegene Gastmannschaft gesehen: „Wir hatten die reifere Spielanlage und die besseren Chancen, zum Beispiel zwei Pfostenschüsse. Da geht der Ball an den Innenpfosten und rollt die Linie entlang und nicht ins Tor“, stöhnte Riedel ob der ausgelassenen Möglichkeit, zur Spitzengruppe aufzuschließen. Obwohl: „Gegen Kaan-Marienborn haben wir so ein Spiel sogar noch verloren, also sollten wir uns mit dem Zähler anfreunden. Der Truppe kann man keinen Vorwurf machen.“
Für Sead Sabotic, der Cheftrainer Samir Habibovic vertrat, war das Remis ohnehin „ein gerechtes Ergebnis“: „Wir kommen nicht richtig vom Fleck, das stimmt“, wiegelte der Hombrucher Co. ab. „Aber ein Punkt ist immer noch besser als keiner.“ Die Dortmunder stehen zwar defensiv ganz ordentlich, haben aber Ladehemmung – erst 16 erzielte Treffer sind zu wenig. Sabotic: „Die letzte Konsequenz hat bei uns gefehlt.“
Das dürfte auch für Ennepetal gelten, der Vorjahresvierte muss auch am kommenden Sonntag bei einem Kellerkind ran. „Brambauer hat sechs Tore gegen Wattenscheid gemacht. Die nehmen wir nicht auf die leichte Schulter“, kündigte Riedel an.