Am letzten Wochenende kam es zum Essener-Derby zwischen dem FC Kray und dem DJK Adler Union Frintrop in der Landesliga Niederrhein 2. Für beide war es eine wichtige Partie. Gastgeber Kray kämpft um wichtige Punkte gegen einen Abstieg in die Bezirksliga.
Beim Gegner geht es ebenso um viel - jedoch in die andere Richtung. Die Frintroper spielen noch um den Aufstieg mit. Zuletzt musste man zwei Unentschieden gegen abstiegsbedrohte Teams hinnehmen und so die Tabellenführung wieder abgeben.
Auf dem Papier war der Tabellenzweite im Vorfeld zwar der vermeintliche Favorit, doch im Spiel war dies über weite Strecken nicht zu merken.
Adler-Union-Trainer Marcel Cornelissen und genauso sein Gegenüber FC Kray-Coach Marcel Poelmann erwarteten im Vorfeld beide eine hitzige Partie. Besonders stellten sich beide auf eine umkämpfte Begegnung ein.
Sie sollten recht behalten. Die rund 2500 Zuschauer bekamen ein interessantes Duell zu sehen. Anfangs kam Frintrop nicht ins Spiel, sodass es die Gastgeber waren, die in Führung gingen. Doch die Gäste drehten noch vor der Pause das Ergebnis, ehe Dominik Stukator kurz nach Wiederanpfiff mit Gelb-Rot vom Platz flog.
Die Schlussminuten hatten es nochmal in sich: Kray traf in Überzahl zum Ausgleich - ehe Frintrop in der letzten Minute den Siegtreffer erzielte und so einen späten Auswärtssieg feierte.
„Die Bewertung ist natürlich geprägt von den Emotionen am Ende. Wir haben über weite Strecken keine gute erste Halbzeit gespielt, da waren wir mit dem Ball viel zu hektisch, hatten zu viele Fehler drin. Das wurde erst in der Schlussphase besser und belohnt. Die zweite Halbzeit in Unterzahl war dann wieder Kampf pur, ich hatte auch lange Zeit nicht das Gefühl, dass wir ein Gegentor bekommen könnten. Nach dem Ausgleich nochmal auf Sieg zu gehen, zeugt von großem Charakter und es ist super, dass man dafür belohnt wird“, lautet das Fazit des glücklichen Frintrop-Trainers.
Ganz anders sah die Gefühlslage bei seinem Gegenüber aus: „Echt schwer, es nach diesem Spiel in Worte zu fassen. Wir sind alle ein wenig leer. Ich denke wir sind gut ins Spiel gestartet und gehen verdient in Führung. Leider mussten wir kurz vor der Halbzeit verletzungsbedingt wechseln, verlieren für einige Minuten den Faden, liegen dann plötzlich mit 1:2 zurück und wissen eigentlich gar nicht warum", ärgert sich Poelmann.
"In der zweiten Halbzeit tun wir uns dann zuerst ein wenig schwer, machen dann in meinen Augen den verdienten Ausgleich. Wir gehen auf Sieg und bekommen dann leider kurz vor Schluss den Nackenschlag. Ich hatte das Gefühl, dass die Mannschaft alles auf dem Platz gelassen hat, aber es ist leider so, dass wenn der Gegner oben steht und das Momentum auf seiner Seite hat, er dann noch den Siegtreffer macht. Wir werden jedoch nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern weiter hart arbeiten und nach vorne schauen“, resümiert Poelmann.