Erster gegen Letzter - so lautete das ungleiche Duell der SpVgg Steele 03/09 gegen Ligaprimus Blau-Weiß Dingden am Freitag (14. März), dass der Favorit aus Dingden erwartungsgemäß mit 3:0 für sich entschied.
Damit wurde der erste und sehr kurze Lauf des mit zwölf Punkten abgeschlagenen Schlusslichts fürs Erste beendet. Zuvor gab es drei Spiele in Folge keine Pleite - ein Novum in der aktuellen Saison.
"Wir sind nicht so gut reingekommen wir in die letzten drei Spiele. Uns fehlte die Agressivität, die wir in den Spielen davor hatten", bemängelt Dirk Möllensiep, Trainer der Steelenser. "Dann machen wir Fehler, die so Mannschaften wie Dingden einfach bestrafen. So eine Niederlage kann man akzeptieren. Wir gucken trotzdem weiter positiv nach vorne, wollen den ein oder anderen noch ärgern."
Die verkorkste Saison aufpolieren könnte ein Ticket für den Niederrheinpokal, das mit einem Sieg im Kreispokal am Dienstagaband (18.03, 18:45 Uhr) gegen Bezirksligist TUSEM Essen gelöst wäre. "Das ist für uns sehr attraktiv und interessant für die kommende Saison", sagt auch Möllensiep, der unabhängig von der Ligazugehörigkeit auch in der nächsten Saison an der Seitenlinie stehen wird.
Er verneint aber, dass eine erfolgreiche Kreispokal-Saison über die Horrorsaison hinwegtäuschen könnte. "Nein, das geht nicht. Wenn das tendenziell nach unten geht, kann man selbst mit einem Pokalsieg oder der Niederrheinpokal-Qualifikation nicht aufwiegen", gesteht der 54-Jährige. "Das sind zwei separate Wettbewerbe. Du kannst nicht sagen: Wir gehen jetzt in die Bezirksliga, aber wir haben den Pokal gewonnen. Das wäre zu einfach."
Der Gegner kommt mit TUSEM Essen aus ebenjener Bezirksliga, spielt dort im oberen Tabellendrittel eine ordentliche Rolle. Möllensiep warnt vor einer eingeschworenen Truppe, die seit Jahren zusammenspiele und sicherlich Qualität habe. Ein interessantes Spiel im Steelenser Langmannskamp.
Nach kurzer Verschnaufspause wartet dann schon Blau-Weiß Mintard, eine starke Landesliga-Mannschaft. "Man kennt sich. Sie sind sicherlich favorisiert - klar gegen uns als Tabellenletzter ist fast jeder favorisiert", sagt der Trainer-Dino, der bereits in der Saison 2013/14 das Traineramt in Steele übernahm. "Da wollen wir wieder in die Aggressivität reinkommen, die wir gegen Dingden haben vermissen lassen. Dann können wir das Spiel sehr offen gestalten. Wir können mit vielen Mannschaften mithalten - leider spielt das Ergebnis nicht immer mit."
Er bezieht sich auf die beiden aufeinanderfolgenden 1:1-Unentschieden gegen Adler Union Frintrop und SF Hamborn 07, wo gegen Frintrop eine unglückliche Schiedsrichterentscheidung und bei Hamborn der eigene Chancenwucher einen Sieg vermasselte. "Das sind Sachen, die passen nicht, wenn man ein Stück höher steht", vermutet Möllensiep.
Das Ziel für den Rest der Saison: "Ein paar Gegner ärgern und dann gucken wir mal, was dabei herauskommt." Bei Steele gibt sich keiner auf. "Klar ist der Abstand von 13 Punkten bei acht Spielen sportlich, keine Frage. Aber unser erstes Ziel ist Spiele zu gewinnen und Punkte zu holen, und dann wenigstens nicht als Letzter runterzugehen. Wir sind immer noch ein attraktiver Verein - deshalb gucken wir nicht nur pessimistisch in die Zukunft."