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Türkspor Dortmund
Vereinschef Dr. Akin Kara über das Aus, die Lizenzbedingungen und die Zukunft

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Türkspor Dortmund trug seine Heimspiele zuletzt im Hagener Ischelandstadion aus.
Türkspor Dortmund trug seine Heimspiele zuletzt im Hagener Ischelandstadion aus. Foto: Stefan Rittershaus

Türkspor Dortmund ist in seiner ersten Regionalliga-Saison der Vereinsgeschichte nicht mehr vertreten. Wenige Spieltage vor dem Ende zog der Verein sein Team zurück.

Nach dem Rückzug von Türkspor Dortmund aus der Regionalliga West gab es viele Diskussionen.

Warum tritt der Verein überhaupt in der 4. Liga an? Sind die Lizenzbedingungen zu lasch? Wie steht es um die Zukunft von Türkspor Dortmund?

Dr. Akin Kara meldete sich proaktiv bei der RevierSport-Redaktion und wollte einige Dinge bezüglich des Türkspor-Dortmund-Aus loswerden.

RS fasst die wichtigsten Aussagen des Türkspor-Vorsitzenden Kara zusammen:

Dr. Akin Kara über...

... den Grund für den Rückzug: "Uns ist bewusst, dass unser Rückzug Auswirkungen auf die Tabelle hat. Allerdings möchten wir betonen, dass diese Auswirkungen minimal sind. Beispielsweise verliert der MSV Duisburg sechs Punkte und acht Tore, wodurch der Vorsprung auf den Verfolger Borussia Mönchengladbach II von acht auf fünf Punkte schrumpft. Nach dem vergangenen Wochenende sind es wieder sieben Punkte Unterschied. Im Tabellenkeller ändert sich an den Platzierungen nichts Wesentliches. Die Abstände zwischen den Teams bleiben nahezu unverändert. Die Auswirkungen auf die Tabelle sind minimal, und wir haben den Rückzug bewusst unter Berücksichtigung der sportlichen Fairness getroffen. Leider musste ich feststellen, dass viele Kritiken nicht nur sportlicher Natur sind, sondern sich gezielt gegen unseren Vereinsnamen richten. Türkspor Dortmund ist kein politisches Instrument, und ich distanziere mich klar von jeglicher Instrumentalisierung unseres Klubs. Unser Fokus liegt auf dem Sport und der Förderung des Fußballs. Wir bedauern die entstandene Situation zutiefst und hoffen, dass unsere Entscheidung im Sinne eines fairen Wettbewerbs verstanden wird."

Unsere Entscheidung fiel auch im Hinblick darauf, den Wettbewerb nicht zu verzerren. Wir haben erkannt, dass wir weder finanziell noch sportlich konkurrenzfähig sind und wollten durch unseren Rückzug größere wirtschaftliche Schäden und eine potenzielle Insolvenz vermeiden.

Dr. Akin Kara

... die aktuelle Diskussion über eine mögliche Reformierung in der Regionalliga-Lizenzvergabe: "In meinem Kommentar gehe ich auf die Forderung nach weiteren Verschärfungen der Lizenzbedingungen ein und stelle die entscheidende Frage: Was genau soll noch verschärft werden? Schon jetzt sind die Anforderungen an die Vereine enorm, und viele ambitionierte Teams aus der Oberliga haben keine Chance auf einen Aufstieg, weil die wirtschaftlichen Hürden zu hoch sind. Der sportliche Erfolg darf nicht durch unüberwindbare finanzielle Auflagen ausgebremst werden. Ich lege dar, warum eine Reform nicht nur aus Verschärfungen bestehen kann, sondern eine gezielte Förderung von aufstiegswilligen Vereinen notwendig ist. Unsere Entscheidung fiel auch im Hinblick darauf, den Wettbewerb nicht zu verzerren. Wir haben erkannt, dass wir weder finanziell noch sportlich konkurrenzfähig sind und wollten durch unseren Rückzug größere wirtschaftliche Schäden und eine potenzielle Insolvenz vermeiden."

... seinen Vorschlag für eine mögliche Reform: "Wenn es um eine Reform der Regionalliga geht, dann muss sie eine andere Richtung einschlagen: Erstens: Finanzielle Unterstützung für sportliche Aufsteiger, damit sie infrastrukturelle Anforderungen stemmen können. Zweitens: Keine weitere Verschärfung der Auflagen, sondern eine nachhaltige Lösung, um Insolvenzen und Rückzüge zu vermeiden. Drittens: Regulierung der U23-Mannschaften, damit die Liga für Zuschauer und Vereine attraktiver bleibt. Fußball lebt vom sportlichen Erfolg – dieser muss belohnt und gefördert werden, nicht durch immer höhere Auflagen zunichte gemacht werden. Eine Reform kann nicht nur aus neuen Hürden bestehen. Sonst haben wir bald eine Regionalliga, in der fast nur noch Zweitvertretungen spielen, während ambitionierte Vereine systematisch ausgeschlossen werden."

... die Zukunft von Türkspor Dortmund: "Auch nach dem Rückzug aus der Regionalliga bleibt Türkspor Dortmund bestehen. Der Verein wird den Trainingsbetrieb fortsetzen – in etwas reduzierter Form –, um die sportliche Struktur aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig liegt der Fokus nun darauf, die finanzielle Stabilität zu sichern und eine mögliche Insolvenz abzuwenden. Parallel dazu laufen bereits die Planungen für die Saison 2025/2026 in der Oberliga. Ziel ist es, Türkspor Dortmund sportlich und wirtschaftlich so aufzustellen, dass der Verein langfristig wettbewerbsfähig bleibt und gestärkt zurückkehrt. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um ein solides Fundament für die Zukunft zu legen."

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Regionalliga West

Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
16 KFC Uerdingen 05 24 5 6 13 25:44 -19 21
17 Wuppertaler SV 24 5 5 14 23:43 -20 20
18 Türkspor Dortmund 0 0 0 0 0:0 0 0
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
16 Fortuna Düsseldorf II 11 2 2 7 6:15 -9 8
17 SC Wiedenbrück 12 2 1 9 8:20 -12 7
18 Türkspor Dortmund 0 0 0 0 0:0 0 0
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
16 Eintracht Hohkeppel 12 2 2 8 9:19 -10 8
17 FC Schalke 04 II 12 1 4 7 9:23 -14 7
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