Der Restrundenauftakt der Landesliga Niederrhein 2 im neuen Jahr gab wenig Mut für einen Turnaround, für ein unerwartetes Aufbäumen im Tabellenkeller der SpVgg Steele 03/09. Mit 0:6 unterlag man dem SV Scherpenberg auf heimischen Rasen. Die Lichter schienen - mit sieben Punkten nach 19 Spielen -allmählich auszugehen.
Doch sie flackern noch, das bewies Steele eine Woche darauf mit dem dritten Saisonsieg gegen die Sportfreunde Lowick (1:0). Und nun der unerwartete Punktgewinn durch das 1:1 im Essener Stadtduell gegen Top-Team Adler Union Frintrop, die sich berechtigte Hoffnungen auf den Meistertitel in der Landesliga machen dürfen. Erstmals gelang es Steele, zweimal in Folge zu punkten.
"Meine Mannschaft hat vom Läuferischen und Kämpferischen überzeugt, das muss man ganz klar sagen", lobt Steele-Trainer Dirk Möllensiep nach dem 1:1 gegen Frintrop. "Dass wir Adler spielerisch unterlegen sein werden, dass wir nur mit viel Motivation und Zweikampfführung den Gegner bearbeiten können, das war uns von vornherein klar."
Bereits früh, nach sechs Minuten, ging der Außenseiter durch ein Freistoßtor in Führung. Möllensiep: "Und dann kriegen wir Frintrop gut wegverteidigt. Ein paar Situationen waren sicherlich brenzlig, aber das ist ganz normal gegen so eine Truppe."
Wir lassen uns nicht abschlachten wie andere Vereine. Wir funktionieren, haben immer noch eine hohe Trainingsbeteiligung, halten zusammen. Wir geben nicht auf, aber im Endeffekt wäre es schon ein kleines Wunder, wenn wir die Liga halten würden.
Dirk Möllensiep
Letztlich war aus Steele-Sicht sogar mehr drin - Möllensiep haderte mit dem Schiedsrichter: "Ein paar Entscheidungen waren komisch, die konnte ich nicht nachvollziehen. Ein Elfmeter für Adler, wo unser Spieler getroffen wird vom Frintroper, und der Schiri pfeift Elfmeter - also da haben selbst die Frintroper gesagt, das kann eigentlich gar nicht sein, was da gerade passiert." Doch Frintrops Top-Torjäger Yannick Reiners versemmelte den Strafstoß.
"Kurz später geht der Frintroper Torwart am Elfmeterpunkt hoch, lässt den Ball fallen, wir schieben den Abpraller ins leere Tor zum 2:0 - das wäre wahrscheinlich der Sieg gewesen - er lässt sich aber fallen, und der Schiedsrichter gibt Freistoß für Adler Frintrop", ärgert sich der 54-Jährige. "Das waren zwei sehr merkwürdige Entscheidungen. Gut, wenn man da oben steht, hat man vielleicht ein bisschen mehr Glück, als wenn man am Tabellenende steht."
Lange sah es nach einem hart erkämpften Sieg für Steele aus. "Hintenraus hast du ein bisschen Pech, wenn der Schiedsrichter - aus welchen Gründen auch immer - sieben Minuten nachspielen lässt", haderte Möllensiep. In der 94. Minute fiel schließlich der 1:1-Ausgleich für den Favoriten.
Dennoch ist er einverstanden mit dem Punkt, lobte seine Mannschaft. "Für den Kopf ist das ganz wichtig, dass man sich nicht aufgibt", erklärte er. "Wir lassen uns nicht abschlachten wie andere Vereine. Wir funktionieren, haben immer noch eine hohe Trainingsbeteiligung, halten zusammen. Wir geben nicht auf, aber im Endeffekt wäre es schon ein kleines Wunder, wenn wir die Liga halten würden."