26 Regionalligaspiele, zwölf Tore, drei Vorlagen - und: vier Niederrheinpokal-Einsätze, in denen er drei Buden schoss und drei Assists sammelte: Diese Zahlen gehören zu Timur Mehmet Kesim.
Die Nummer neun von Rot-Weiß Oberhausen spielt in seinem ersten Regionalliga-Jahr eine tolle Saison. Der 21-Jährige ist nicht nur der Top-Torjäger der Kleeblätter, sondern steht auch im Liga-Vergleich auf Platz fünf. Hier ist Noah Pesch (Borussia Mönchengladbach II) mit 19 Treffern vorne.
Pesch verfügt in Mönchengladbach bereist über einen Profivertrag, Kesim träumt noch von der großen Bühne. Sein Vertrag läuft bei RWO aus. Klar: Es gibt einige Interessenten aus der 3. Liga und auch Regionalliga für den Angreifer, der im Sommer 2024 vom ETB SW Essen nach Oberhausen wechselte.
"Ich kann verraten, dass uns aktuell kein unterschriftreifes externes Angebot vorliegt. Es gibt aber einige Anfragen für Timur. Er hat sich natürlich in den Fokus gespielt", berichtet Matthias Morys, Kesims Berater, gegenüber RevierSport.
Wir haben schon Gespräche geführt, aber die Unterschrift ist nicht trocken. Das zeigt natürlich auch, dass der Berater den Markt sondiert. Das ist verständlich und so läuft eben auch das Geschäft. Dass wir Timur sehr gerne halten würden, liegt ja auf der Hand. Wenn jedoch Drittligisten anklopfen, dann haben wir kaum eine Chance
Dennis Lichtenwimmer
Morys betont auch: "Timur lebt in Essen und fühlt sich in Oberhausen pudelwohl. Er wird hier vom Umfeld geschätzt und von Trainer Sebastian Gunkel sowie Sportchef Dennis Lichtenwimmer unterstützt. Das wissen wir auch zu schätzen. Sollte Timur RWO verlassen, dann nur Richtung 3. Liga. Ein Wechsel zu einem anderen Regionalligisten kommt für ihn nicht infrage."
Das wird man in Oberhausen sehr gerne hören. Denn RWO versucht schon seit Wochen in Person von Manager Lichtenwimmer, den Kampf um Kesim zu gewinnen. "Wir haben schon einige Gespräche geführt, aber noch fehlt die Unterschrift. Das zeigt natürlich auch, dass der Berater den Markt sondiert. Das ist verständlich und so läuft eben auch das Geschäft. Dass wir Timur sehr gerne halten würden, liegt ja auf der Hand. Wenn jedoch Drittligisten anklopfen, dann haben wir kaum eine Chance", sagt Lichtenwimmer.
Am Samstag (22. März, 14 Uhr, RevierSport-Liveticker) kann Kesim mit Toren für RWO im Niederrheinpokal-Halbfinale gegen RWE seinen Marktwert weiter steigern. Der Angreifer, der in der U17 und U19 für Essen spielte und später auch vier Profi-Einsätze für den Drittligisten absolvierte, konnte sich an der Hafenstraße nicht durchsetzen. "Das lag auch an Verletzungen, die ihn zurückwarfen und auch ein Stück an seinem Kopf. Vielleicht war er damals noch nicht so weit. Das ist bei jungen Spielern nichts Ungewöhnliches", berichtet Kesim-Berater Morys.
Mittlerweile ist Kesim in seiner Entwicklung viel weiter. Dass er gegen RWE vielleicht mit einer Portion Wut im Bauch spielen könnte, um es dem Ex-Arbeitgeber zu zeigen, glaubt Lichtenwimmer indes nicht.
Er meint: "Timur wird seinen Stiefel runterspielen, weniger den Kopf einschalten. Ich bin überzeugt, dass er sich davon freimachen wird. Er ist ein Spieler, der letztendlich immer seinen Arbeitsnachweis im positiven Sinne gibt. Wir alle hoffen auf den Finaleinzug und wenn Memo das entscheidende Ding machen sollte, wäre es aus Sicht des Spielers wohl umso schöner."