Zweifellos zählt Gianluigi Buffon als einer der besten Torhüter der Geschichte zu den ganz Großen des europäischen Fußballs. Eine 29 Jahre (!) währende Profi-Laufbahn in Zahlen: 975 Pflichtspiele auf Klubebene, 176 Länderspiele für Italien. Einmal wurde er Weltmeister, einmal UEFA-Cup-Sieger, zehnmal italienischer Meister, einmal französischer Meister, sechsmal italienischer Pokalsieger und einmal, 2003, Europas Fußballer des Jahres.
Dabei ging es Titelhamster Buffon nach eigenen Angaben nie um derlei Auszeichnungen. "Mit war solcher Firlefanz wie 'Bester Torwart der Welt', ehrlich gesagt, scheißegal", so der 47-Jährige im Gespräch mit dem kicker. Und weiter: "Ich hatte Glück, dass mir ein Fußball-Talent geschenkt wurde, mit dem ich meine Passion zum Beruf machen konnte, das ist schon mehr, als man verlangen darf und muss nicht noch beweihräuchert werden." Ein Vorbild in jeder Hinsicht.
2023 beendete Buffon seine aktive Karriere, heute ist er als Sportdirektor der italienischen Nationalmannschaft tätig. Zweimal tritt die Squadra Azzurra in den kommenden Tagen zum Nations-League-Viertelfinale gegen die deutsche Nationalelf an, zuerst am Donnerstag (20.45 Uhr) in Mailand, dann zur selben Uhrzeit am Sonntag im Dortmunder Westfalenstadion.
Mit Dortmund verbinden Buffon ganz spezielle Erinnerungen. "Die Stadt könnte tatsächlich meine Wahlheimat sein. Dort habe ich mit Parma eine meiner ersten Partien überhaupt in der Champions League bestritten und hielt zwei Elfmeter von Stephane Chapuisat und Andy Möller", blickt die Torwart-Legende zurück.
Aber nicht nur das: "2006 gewannen wir dann das WM-Halbfinale gegen Deutschland, 2015 ein 3:0 im Achtelfinale der Königsklasse gegen den BVB. Und vergangenes Jahr schlugen wir dort zum EM-Auftakt Albanien." Dortmund war stets ein gutes Pflaster für Buffon, der scherzhaft anfügt: "Ja, ich muss gestehen, ich möchte immer in Dortmund spielen und dort leben."
Dazu wird es dann aber doch nicht kommen, sondern beim Gastauftritt am Sonntag bleiben. Von den beiden Klassiker-Duellen erwartet Buffon einiges: "Italien hat ein ultra-konkurrenzfähiges Team mit einem schlauen, charismatischen Trainer Luciano Spalletti und mit Profis, die in jeder Nationalelf spielen würden." Aber auch für die DFB-Elf hat Buffon ein dickes Lob übrig und bezeichnet die Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann als "eines der stärksten Teams überhaupt".