Mitte November 2024 war das, als RevierSport berichtete, dass Jan Ramadan als Co-Trainer und Chef-Analytiker des saudi-arabischen Drittligisten Radwa Club Yanbu 1966 vorgestellt wurde.
Vom Landesligisten Schwarz-Weiß Wattenscheid in die 3. Liga Saudi-Arabiens - ein Karrieresprung. Doch nach nur einer Saison kehrte der 47-Jährige Anfang März in seine NRW-Heimatstadt Lippstadt zurück.
Zur Info: Die 3. Liga in Saudi-Arabien, die in vier Staffeln unterteilt ist und am Ende nur einer der vier Meister aufsteigt, spielt von November bis März. 18 Spielen waren es. "Wir haben sieben Spiele gewonnen, neunmal unentschieden gespielt und zwei Partien verloren. Am Ende wurden wir Vierter - ein gutes Ergebnis", erzählt der Familienvater.
Ramadan hätte nach eigenen Aussagen auch den Cheftrainer, der kurz nach Saisonende vor die Tür gesetzt wurde, beerben können. Doch nach mehreren Gesprächen lehnte er dankend ab.
Ramadan: "Die Bedingungen waren echt gut, aber das Wichtigste war eine Katastrophe. Wir mussten uns unseren Platz, der auch das Spielstadion war, mit mehreren Junioren-Mannschaften teilen. Wir hatten in einer Saisonphase sechs Bänderrisse und Bänderdehnungen. Der Platz war ein Acker, aber kein Fußballrasen. Unser Klub war mit Abstand der schlechteste in diesem Bereich. Wir waren eine Art Regionalligist mit kleinen Mitteln gegenüber den Großstadt-Klubs. So muss man sich das vorstellen. Trotzdem war Saudi-Arabien eine tolle Erfahrung."
Nun sucht der ambitionierte Ramadan eine neue Herausforderung in Deutschland. "Ich möchte auf jeden Fall den nächsten Schritt in der Oberliga oder als Co-Trainer in der Regionalliga machen, denn die gesamte Amateurklasse ist nicht mein Niveau."
Allerdings erklärt der B-Lizenzinhaber, dass die reine gute Arbeit nicht immer für Angebote sorgt: "Es geht viel um Vitamin B im Geschäft. Jeder will einen Ex-Profi holen oder einen mit A-Lizenz oder bla, bla, bla. Ich hoffe, dass ich demnächst eine Chance erhalte und zeigen kann, dass ich auch ohne A-Lizenz ein guter Trainer bin."