Am Dienstagabend (18. Februar) hätten sowohl die außerordentliche als auch die ordentliche Mitgliederversammlung des KFC Uerdingen stattfinden sollen. Letztere ist Geschichte - denn durch eine einstweilige Verfügung, ein juristisches Veto von Dirk Röthig und Peter Kahstein, wurde dieser ein Riegel vorgeschoben.
Die außerordentliche Mitgliederversammlung im prall gefüllten Majestät Festsaal in St. Tönis nahm dennoch wie geplant ihren Lauf. Die Initiatoren der Veranstaltung, ein Trio bestehend aus KFC-Fans, wollten laut eigener Aussage ein demokratisches Signal setzen - und ließen daher abstimmen, ob dem Verwaltungsrat die Absetzung der Vorstandsmitglieder Kahstein und Röthig empfohlen werden solle oder nicht. Auch die Mannschaft und Trainer René Lewejohann waren anwesend.
Die Auszählung der Stimmzettel unter Begutachtung des Ehrenrates ergab: 189 Mitglieder stimmten für "Ja", also für die Absetzung der Vorstandsmitglieder Kahstein und Röhtig, lediglich neun Mitglieder stimmten dagegen. 28 Personen enthielten sich. Ein eindeutiges Ergebnis. Nun sei der Verwaltungsrat an der Reihe, um auf dieser Basis eine Entscheidung zu fällen - der Vorstandsvorsitzende Thomas Platzer beendete damit die außerordentliche Mitgliederversammlung. Die Schlammschlacht könnte somit endlich einen Sieger gefunden haben.
Die ordentliche Mitgliederversammlung, die für den Anschluss an die außerordentliche Mitgliederversammlung geplant war, aber wegen des Gerichtsbeschlusses nicht stattfinden konnte, wurde derweil zu einer Informationsveranstaltung gemacht.
Platzer eröffnete diese, indem er sich zunächst bei den Anwesenden für das Vertrauen bedankte und den Verwaltungsratsvorsitzenden Nils Gehlings auf die Bühne bat. Gehlings gab laut Rheinischer Post an, das Mitgliedervotum selbstverständlich umzusetzen, dies aber mit dem Insolvenzverwalter, Thomas Ellrich, absprechen zu müssen - und bat um Zeit.