Silvio Pagano war einmal wieder der umjubelte Mann auf Seiten der Rot-Blauen. „Pino“, der seine Bude nach einer feinen Kombination des in den WSV-Kader zurückgekehrten Bekim Kastrati und Torjäger Jerome Assauer erzielte, sicherte den Bergischen mit seinem Last-Minute-Tor zum 3:2 (2:0)-Erfolg in Homburg den siebten Dreier aus den letzten elf Spielen. Doch Paganos achtes Saisontor sorgte nicht bei allen WSV-Akteuren für großen Jubel. „Wir spielen die erste Halbzeit ganz stark und sind in Durchgang zwei überhaupt nicht auf dem Platz. Diese Unkonstanz ist wirklich nervig. Wenn wir in Zukunft andere Ziele angehen wollen, dann muss sich einiges verändern“, war Tom Moosmayer, der nach dem Führungstreffer von Michael Holt (34.) zur zwischenzeitlichen 2:0-Pausenführung traf (45.), bevor Giuseppe Burgio (48.) und Nassim Banouas (60.) diese egalisierten, mit der Spielweise des WSV alles andere als einverstanden.
Der 31-jährige Linksverteidiger, der vielleicht der einzige Wuppertaler ist, der Woche für Woche beständige Leistungen bringt, will in der kommenden Saison nichts mehr mit dem Mittelmaß zu tun haben. „Ich will nur noch um den Aufstieg spielen, was anderes kommt in meinem Alter nicht mehr in die Tüte. Es kann einfach nicht sein, dass man sich in Wuppertal in Liga vier mit Platz sechs zufrieden gibt. Ich wollte schon in diesem Jahr hoch“, spricht „Moosi“ aus, was wohl ein großer Teil der WSV-Anhänger und vor allem Boss Friedhelm Runge auch denken.
Doch ob Moosmayer, der als Abwehrmann eine ganz starke Scorer-Bilanz (sechs Treffer, fünf Torvorlagen) zu verzeichnen hat, in Wuppertal über die Saison hinaus bleibt, ist noch nicht fix. Moosmayer: „Ich würde sehr gerne bleiben. Ich wohne in Aachen und will auch nicht aus dem Westen wieder weg. Doch ich brauche auch ein wenig Planungssicherheit. Mir schwebt ein Zwei-Jahres-Vertrag mit Option im Aufstiegsfall vor.“ Um in der kommenden Spielzeit dieses Vorhaben auch zu realisieren, muss der Kader unbedingt verstärkt werden. „Wir sind eine viel zu liebe Truppe. Mit braven Jungs erreichst du nichts. Du brauchst zwei, drei Spieler, die nicht jeder mag, aber die dafür eine unglaubliche Qualität auf den Platz bringen.“
Dass der WSV momentan die Vertragsverhandlungen auf Eis gelegt hat, stört Moosmayer nicht. „Die Spieler, die die ganze Saison über Leistung gebracht haben, werden auch bei anderen Vereinen auf den Zetteln stehen. Diejenigen, die nur Ergänzungsspieler waren, sollten sich überlegen, ob sie in der kommenden Saison auch wieder die Nummer 17 oder 18 sein wollen.“