In der Vergangenheit hatte sich Kastrati mit den Fans angelegt und immer wieder seinem Unmut über sein Reservisten-Dasein freien Lauf gelassen. „Ich gebe zu der Suspendierung keinen Kommentar ab“, sagte WSV-Coach Dämgen nach dem 1:0-Testsieg über Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund. Zwar wollte der 49-Jährige sich nicht zur Aussortierung des albanischen Angreifers äußern, doch der Ärger über Kastrati war dem Wuppertaler Coach alleine schon bei der Frage nach Kastrati anzumerken.
„Der Trainer hat entschieden, ihn erst einmal für kein Pflichtspiel zu nominieren. Er muss sich im Training neu anbieten“, bestätigt WSV-Pressesprecher Thorsten Hesse. Der Angreifer gilt seit seinem arrogant verschossenen Foulelfmeter gegen die Zweitvertretung von Fortuna Düssedlorf (2:2, RS berichtete) und den darauf folgenden Wortgefechten mit den WSV-Anhängern als Feindbild unter den Fans der Bergischen. Der ehemalige Düsseldorfer Fortune, der am vergangenen Freitag seinen 32. Geburtstag feierte, ist nicht zum ersten Mal in seiner Karriere aufgrund von Undiszipliniertheiten bestraft worden.
In der Saison 2009/2010 war der Offensivmann bereits bei Dynmao Dresden in die zweite Mannschaft verbannt worden und auch eine Spielzeit später, als Kastrati beim damaligen Regionalligisten Bonner SC unter Vertrag stand, war er aus der Reihe getanzt. „Bekim hat keinen einfachen Charakter. Doch wenn er spielt, dann bringt er auch Leistung. In der Rückrunde hat er in seinen Einsätzen stets überzeugt“, sagte WSV-Boss Friedhelm Runge über das „Problemkind“ bereits nach der 0:3-Niederlage in Herne gegen Schalke II.
Kastrati gilt beim Präsidenten als „Lieblingsschüler“. Dämgen zeigte nun jedoch, wer im sportlichen Bereich das Sagen hat und strich den Albaner vorerst aus dem Kader. Bleibt abzuwarten, wie Runge auf die Entscheidung des Trainers und die Suspendierung des unverbesserlichen Kastrati reagiert. Wird es personelle Konsequenzen geben? Spätestens nach dem nächsten schlechten Auftritt ohne Kastrati wissen wir mehr.