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Brisante Lokalkonferenz
"Müssen wie ein wildes Tier toben"

Amateure: Lokalkonferenz des FLVW in Marl
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Am Montagabend fand die Lokalkonferenz der Kreise Gelsenkirchen, Herne und Recklinghausen in der Marler Vesthalle statt. Ein Termin mit großer Brisanz.

Wer als Vereinsvertreter gehofft hat, Antworten oder konkrete Ergebnisse für seine Sorgen vom FLVW geliefert zu bekommen, wurde enttäuscht. Verständnis ja, Aussicht auf Erfolg und Unterstützung nein. Knapp 300 Vereinsvertreter und fast der gesamte Vorstand des FLVW um den 1. Vorsitzenden Hermann Korfmacher waren versammelt. Die Tagesaktualität mit den Sorgen der Amateurvereine bezüglich des sonntäglichen Bundesligaspiels um 15.30 Uhr rückte in den Vordergrund, sodass mehr als die Hälfte der dreistündigen Konferenz lebhaft darüber diskutiert wurde.

Durch die Diskussion führten Moderator Gundolf Walaschewski, Verwaltungsratsvorsitzenden der FLVW, und Hermann Korfmacher, 1. Vorsitzender des Verbandes. “Stell dich, denn ein rauer Wind wird kommen, und der ist da“, gab Korfmacher zu. „Ich hoffe aber, dass am Ende eines langen Weges und eines fruchtbaren Dialoges, das Beste für die Amateurvereine herausspringt.“ Den Verantwortlichen war die Nervosität anzumerken, diplomatisch führten sie die Diskussion mit den Vereinsvertretern und stellten sich ihrer Verantwortung.


Die Vertreter der Vereine, allen voran Reiner Grundmann vom SC Schaffrath und Horst Darmstädter, Urgestein und Macher beim VfB Hüls, hatten sich gut vorbereitet. „Was haben sie unternommen? Wo ist ihr Aufschrei? Normal müssen Sie da oben wie ein wildes Tier toben und die Interessen der Amateurvereine schützen“, brach es aus Darmstädter Richtung Korfmacher heraus.

„Die DFL ist ein eigenständiges Wirtschaftsunternehmen und der Grundlagenvertrag mit dem DFB läuft Ende Juni diesen Jahres aus“, erklärte Korfmacher die Machtlosigkeit gegenüber des sogenannten Partners. „Dann frage ich mich doch mit welchem Partner arbeite ich da zusammen, wenn der doch macht, was er will und vorher schon Fakten schafft?“, schallte es aus dem Plenum. Doch die Zwischenfrage blieb unbeantwortet.

Als Korfmacher flexible Spielpläne mit möglichen bürokratielosen Spielverlegungen für die Vereine in Aussicht stellte, meldete sich Reiner Grundmann zu Wort: „Ich frage mich worüber hier diskutiert wird. Die einzige Forderung von uns ist: Der Sonntag um 15 Uhr gehört den Amateuren. Über flexible Spielpläne brauchen wir uns dann nicht zu unterhalten.“

„Ich persönlich lasse mich sonntags mittags von einem Pay-TV Spiel nicht davon abbringen, bei meinem Heimatverein mit Bratwurst und Bier am Platz zu stehen“, versuchte Korfmacher seine persönliche Meinung mit einzubeziehen. Doch die erntete reihenweise Kopfschütteln im Saal und so endete ein Dialog, der ohne neue und greifbare Erkenntnisse blieb und zeigte, dass die Fronten zwischen Verbandsspitze und Basis verhärtet sind.

An den Spielplänen der DFL wird es wohl nichts mehr zu rütteln geben. Doch Grundmann, der am Mittwoch um 14 Uhr im Bundestag vor dem Sportausschuss referieren darf, gibt nicht auf: „Wenn man es nicht versucht, hat man schon verloren. Wenn wir heute hier alle überzeugen können, dann können wir auch etwas bewegen.“

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