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Kreisliga-Boykott: FLVW-Direktor schreibt an die Protestler
Spieltag wird komplett abgesetzt

Kreisliga-Boykott: FLVW-Direktor schreibt an die Protestler

Die Streikandrohung der Gelsenkirchener Kreisligisten für den 1. März (RS berichtete mehrfach ausführlich) hat erste Wirkung gezeigt. Carsten Jaksch-Nink, Direktor des Fußball- und Leichtathletik Verbands Westfalen (FLVW), hat sich mit einem Schreiben an die Protestler um den Schaffrather Reiner Grundmann gewandt.

Hier der Brief in vollem Wortlaut:

Sehr geehrter Herren, unter der Adresse von Herrn Reiner Grundmann, Gelsenkirchen, teilt die Interessengruppe „gegen den Sonntagsspieltag der 1. Fußballbundesliga“ mit Schreiben vom 13.02.2009 mit, dass sie den Spieltag aller Kreisligen im Fußballkreis Gelsenkirchen am Wochenende 28.02.2009/01.03.2009 boykottieren wolle, ferner eine Demonstration von Vereinsmitgliedern auf der Sportanlage Löchterheide in Gelsenkirchen-Buer am 01.03.2009 um 15.00 Uhr durchführen möchte. Im Fußballkreis Unna-Hamm sind gleichgelagerte Aktivitäten geplant und darüber hinaus eine Interessengruppe in Gründung.

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» Gelsenkirchen: Vereine drohen mit Streik
232 Beiträge,
letzter von dr.evel

Insofern hat sich der FLVW aus verbandsseitigem Interesse gem. § 39 Abs. 3 SpO/WFLV dahingehend entschieden, die Kreisvorsitzenden der FLVW-Kreise Gelsenkirchen und Unna-Hamm anzuweisen, die Spieltage aller Kreisligen in den jeweiligen Staffeln am Wochenende 28.02.2009/01.03.2009 abzusetzen und an einem späteren Termin neu anzusetzen. Mit dieser Entscheidung möchte der FLVW die Chancengleichheit in allen Kreisligastaffeln der Kreise Gelsenkirchen und Unna-Hamm aufrecht erhalten. Somit werden Vereine, die sich eventuell nicht an einem Boykott beteiligen wollen, vor Wettbewerbsverzerrungen durch einen Boykott geschützt. Darüber hinaus ist aber auch der notwendige Respekt des Verbandes gegenüber den Vereinen gezollt, die ihren Unmut gegen die Neuregelung des Sonntagnachmittages mit Spielen der 1. Bundesliga vor 17.30 Uhr ausdrücken wollen.

Ferner schützt diese Entscheidung des FLVW-Präsidiums auch die beiden Kreisvorsitzenden vor einer bei einem Boykott notwendigen Sanktionierung gegenüber den am Boykott beteiligten Vereinen (Punktabzug und Ordnungsgeld).

Abschließend sei jedoch der Hinweis erlaubt, dass nach Auffassung des FLVW ein Boykott schlichtweg die Falschen treffen würde, nämlich nicht die DFL, sondern die Spielerinnen und Spieler der Amateurklubs, die so zum erneuten Spielball sportpolitischer Auseinandersetzungen werden würden.

Die Spielordnung des FLVW sowie die sportrechtlichen Rahmenbedingungen würden dem Verband keinen Spielraum geben, da ein Boykott sportrechtlich verfolgt werden müsste. Insofern ist der FLVW seiner Verantwortung den Vereinen gegenüber, aber auch den ehrenamtlichen Kreismitarbeitern bewusst.

Da der FLVW als Institution zu keiner Zeit der geplanten neuen Anstoßzeit oder generell einem 3. Sonntagsspiel zugestimmt hat, bittet der FLVW die Sprecher der Vereine, das Angebot zur Abstimmung einer gemeinsamen Vorgehensweise im Sinne aller Vereine anzunehmen. Insbesondere unter Mitwirkung des FLVW-Präsidenten und 1. DFB-Vizepräsidenten Amateure Hermann Korfmacher wird vorgeschlagen, ein solches Gespräch mit den Vereinsvertretern, Vertretern der Kreise und des Verbandes gemeinsam mit Herrn DFB-Präsidenten Dr. Theo Zwanziger zu suchen.

Die Entscheidung des FLVW wird ausdrücklich als sportpolitisch legitimierte Interessensvertretung aller Amateurvereine in Westfalen gesehen.

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