Der SV Sandhausen steckt tief in der Krise in der 3. Liga. Der Klub wollte in die 2. Bundesliga - nun droht nach nur einem Sieg aus den letzten zwölf Partien die Regionalliga.
SVS-Präsident Jürgen Machmeier hat gefühlt alle Patronen verschossen. Der Trainer wurde gewechselt, die Spieler wurden angegangen, trotzdem bleibt der Erfolg aus.
Am Wochenende muss nun ein Dreier her, am Samstag (13:30 Uhr) geht es gegen das Schlusslicht aus Unterhaching. Vor der Partie stellte sich Machmeier im MagentaSport-Podcast „4zu3“ mit Christian Straßburger, Thomas Wagner, Yannick Bakic und Tobi Schäfer zur prekären Lage.
Was er ausschloss: Der Trainer wird nicht mehr gewechselt, Kenan Kocak genießt sein Vertrauen. "Es ist bekannt, dass ich mich zu Kenan Kocak bekenne – egal, was passiert. Wir gehen gemeinsam weiter, auch in die nächste Saison."
Vielmehr ging er erneut den Kader an, einige Spieler werden sich wundern und auf der Tribüne sitzen. "Wir haben Führungsspieler holen wollen, die keine Führungsspieler sind."
Auch Ex-Sportchef Imhof wird vom Präsidenten hart kritisiert: "Man hat viele Spieler hier verpflichtet, bei denen ich gesagt habe: Letzte Ausfahrt Sandhausen. Dieser Prozess war nicht gut."
Ich bin seit 25 Jahren ehrenamtlich im Amt und bringe viel Geld in den Verein ein. Da kann es nicht sein, dass ich darüber hinaus auch noch die Aufgaben meiner Mitarbeiter übernehme
Jürgen Machmeier
Sollte es am Ende tatsächlich in die Regionalliga gehen, wird der Präsident dem Klub erhalten bleiben, da gibt es keine Zweifel. Seine klare Ansage: "Der SV Sandhausen bleibt mein Lebenswerk – selbst in der Regionalliga. Der Verein wird nicht untergehen. Ich bin jetzt im 26. Jahr als Präsident, wir haben hier brutal viel erreicht. Wenn man andere Vereine betrachtet, die erst sechs, sieben Jahre nach dem Abstieg in die 2. Liga zurückkehren – und das mit deutlich besseren Rahmenbedingungen –, dann kann man ein Stück weit stolz sein. Aber es ist ein täglicher Kampf."
Bei dem auch der Boss Fehler gemacht hat, mit Blick auf seine Person sagt Machmeier: "Vielleicht hat eine saubere Analyse gefehlt – oder vielleicht muss ich mir auch ankreiden lassen, dass ich zu wenig hingeschaut habe. Aber es kann nicht meine Aufgabe als Präsident sein, wenn ich bezahlte Mitarbeiter habe. Ich bin seit 25 Jahren ehrenamtlich im Amt und bringe viel Geld in den Verein ein. Da kann es nicht sein, dass ich darüber hinaus auch noch die Aufgaben meiner Mitarbeiter übernehme – das erlaubt unsere Vereinsstruktur nicht. Wenn man Mitarbeiter mit Entscheidungsbefugnis hat, dann muss man darauf vertrauen. Und wenn das nicht funktioniert, sehen wir jetzt das Ergebnis."