In der Regionalliga West bricht allmählich die heiße Saisonphase an. Auf Spitzenreiter MSV Duisburg wartet am 25. Spieltag eine Premiere: Erstmals in der Vereinsgeschichte bestreiten die Zebras ein Auswärtsspiel beim SC Wiedenbrück (19.30 Uhr, RS-Liveticker).
Das Hinspiel hatte der MSV mit 3:1 gewonnen. Der Ausgang des Rückrunden-Duells ist auf dem Papier ebenfalls eine klare Sache, tritt doch der Tabellenführer beim abstiegsbedrohten Vorletzten an. Doch die Wiedenbrücker gelten als unangenehmer Gegner, vor allem im heimischen Jahnstadion.
Das ist MSV-Trainer Dietmar Hirsch nicht entgangen. "Sie werden uns alles abverlangen", betonte er. "Es ist eine emotionale Mannschaft, die kompakt steht und zuletzt Selbstvertrauen getankt hat. Wenn sie verloren haben, dann meistens knapp. Dazu erwartet uns ein kleiner, schwer zu bespielender Platz. Das sind Widerstände, die wir überwinden müssen."
Und wie? "Wir müssen die Zweikämpfe annehmen und dürfen uns nicht von gegnerischen Spielern oder Fans beeinflussen lassen, falls es hitzig wird. Wir müssen unseren Mann stehen, unser Spiel durchdrücken."
Genau wie die Duisburger sei auch Wiedenbrück zuletzt in einen "kleinen Flow" gekommen, weiß Hirsch. Am vergangenen Spieltag holte der SCW Big Points im Auswärtsspiel beim Wuppertaler SV. Auch in der fünften Regionalliga-Saison kann der Klub trotz bescheidener Mittel auf den Klassenerhalt hoffen.
Verantwortlich für den Aufwärtstrend ist ein Ex-Duisburger: Sascha Mölders übernahm zum Jahreswechsel als Trainer. Für den 39-Jährigen ist es die größte Aufgabe seiner noch jungen Karriere als Coach. Der frühere Stürmer war einst an der Wedau zum Profi gereift, hier hatte er seine ersten Bundesliga-Partien bestritten. Seine Frau ist gebürtige Duisburgerin und MSV-Fan und reist extra zum Spiel aus Bayern an.
"Duisburg war mein großer Karrieresprung. Beim MSV habe ich meine ersten elf Spiele in der Bundesliga gespielt", erinnert sich Mölders. "Das war eine sehr besondere Zeit. Der MSV soll auch wieder hochgehen und viele Erfolge in Zukunft feiern. Aber am besten erst nach dem Freitagabend."
Sein Gegenüber Hirsch hatte bisher noch keine Berührungspunkte mit Mölders. Doch er lobt den SCW-Trainer. Mölders agiere sehr emotional und stelle das Team in den Vordergrund, meint Hirsch. "Die Wiedenbrücker Mannschaft ist eine gewachsene Einheit, dazu passt er sehr gut. Er hat die Wende eingeleitet und bringt die Mentalität mit, die es im Abstiegskampf braucht."