Die Verärgerung ist groß. Zuschauer bleiben weg, Spiele müssen verlegt werden und Kreisliga-Kicker nutzen lieber ihre Schalke-Dauerkarte, statt am Sonntagnachmittag auf staubigen Aschenplätzen um die Tabellenspitze der Kreisliga B zu kämpfen. Der Frust auf DFB, FLVW, den Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen, und seine Funktionäre wächst. "Das sind Vertreter, die uns nicht vertreten", schimpfte Michael Schröer, 1. Vorsitzender des SSV Mülhausen-Uelzen, der als Gast des Kreises Unna-Hamm vor Ort war.
Die Initiatoren Reiner Grundmann und Norbert Bauer (RS-Foto: Redemann).
Nun wollen die Vereine ein Netzwerk gründen. Die Fußballkreise Bochum, Dortmund, Recklinghausen, Herne und Hagen sollen möglichst mit ins Boot geholt werden, möglichst auch noch andere Nachbarkreise. Ziel: der Aufbau einer "B1-Fraktion". "Wir müssen uns neu organisieren", betonte Schröer. "Wir haben eine einmalige Chance, etwas zu bewegen."
Ideen, wie man sich bei den unbeliebten Verbandsvertretern Gehör verschaffen könne, gab es einige: Abgaben einbehalten, Ehrenämter niederlegen, Unterschriften sammeln oder Spieltag bestreiken. Am Ende stand die Mehrheit vor allem hinter einem Vorschlag: Auf Kreisliga A-Ebene den 1. Spieltag absagen und stattdessen eine Demonstration mit Senioren und Jugendlichen starten.
"Es muss schnell gehen, dann können wir da oben auch mal am Tor rütteln", versuchte Reiner Grundmann (SC Schaffrath), einer der Initiatoren, Mut zu machen. Die Zeit des Wartens und des Zögerns scheint vorbei. Ein erster Arbeitskreis ist gebildet. Beim Staffeltag am 9. Februar ist DFL-Vizepräsident Peter Peters eingeladen. Der Schalker Geschäftsführer darf sich schon einmal auf einen brisanten Fragenkatalog der Vereine einstellen.
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