Im Winter machte Eintracht Hohkeppel von sich reden. Der stark abstiegsgefährdete Aufsteiger in die Regionalliga West verpflichtete Ayman Aourir.
Der frühere U17-Nationalspieler Marokkos stammt aus der Jugend von Bayer Leverkusen und darf sich sogar Deutscher Meister nennen. Denn offiziell gehörte das Leverkusener Eigengewächs zum Lizenzspielerkader von Bayer Leverkusen in der Meistersaison 2023/24.
Zu einem Einsatz in der Bundesliga reichte es für den gebürtigen Kölner aber nicht. Dafür durfte er beim Auswärtsspiel beim schwedischen Klub BK Häcken (2:0) für zwei Minuten ran. Nach der Saison wechselte er zu Drittligaaufsteiger Alemannia Aachen. Aber auch dort konnte er sich nicht durchsetzen. In der Hinrunde langte es lediglich zu zwei Kurzeinsätzen. In der Winterpause wurde sein Vertrag aufgelöst.
Aourir ging noch eine Liga tiefer zum ambitionierten und finanzstarken Aufsteiger Eintracht Hohkeppel. Abstiegskampf in der Regionalliga lautet der Auftrag für die Rückrunde.
Klar, dass an so einen Spieler auch besondere Erwartungen verknüpft sind. Auch, wenn Aourir mit 20 Jahren noch sehr jung ist. Für Hohkeppel machte er bisher jedes Spiel von Beginn an und stand jeweils über 90 Minuten auf dem Feld. In der Zeit gab es für seinen neuen Klub drei Unentschieden, zwei Niederlagen und zuletzt einen Sieg (2:1) beim abgeschlagenen Tabellenletzten Türkspor Dortmund.
"Für uns sind jetzt alle Spiele wichtige Spiele. Wir müssen jetzt punkten, punkten, punkten", sagte Hohkeppels Trainer Iraklis Metaxas nach dem Spiel gegen Türkspor in Hagen. "Wir haben jetzt dreimal Unentschieden gespielt und nun einmal gewonnen. Wenn wir nach der Hinrunde mehr Zähler auf dem Konto gehabt hätten, hätte man sagen können, dass wir als Aufsteiger mit dieser Bilanz leben können. Aber in unserer Situation müssen wir weiter dreifach punkten. Sonst wird es nicht reichen."
Beim Sieg bei Türkspor war Aourir der auffälligste Mann auf dem Platz. Immer wieder drehte er auf der linken Offensivseite seine Gegenspieler ein und war auch viel zu flink und schnell für Türkspor. So war er überhaupt nicht in den Griff zu bekommen und bereitete er in der ersten Halbzeit viele Gelegenheiten vor.
Aber wie zufrieden war Metaxas mit Ayman Aourir? "In der ersten Halbzeit war er der Unterschiedsspieler", lobte ihn der Trainer. Aber: "Und dann ist er untergetaucht. Ich wünsche mir für uns und für Ayman auch, dass er mal zwei solche Halbzeiten zeigt." Das sei ihm bislang noch nicht gelungen. Es sei also noch Luft nach oben.
Die nächste Gelegenheit bekommt Aourir am Mittwoch (19 Uhr) im Viertelfinale des Mittelrheinpokals bei Fortuna Köln, bevor es dann am Samstag in der Liga zu Rot-Weiß Oberhausen geht.