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Gelsenkirchen: Peter Peters stellt sich der Diskussion um den Sonntagsspieltag
"Ich habe auch nicht das Patentrezept"

Gelsenkirchen: Peter Peters stellt sich der Diskussion um den Sonntagsspieltag
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In der Stauderbrauerei in Essen fand am Montag vor etwa 160 Vereinsvertretern und Gästen der Staffeltag des Fußballkreises Gelsenkirchen statt. So weit nichts Außergewöhnliches - wenn nicht das bald kommende und von vielen hitzigen Debatten begleitete Sonntagsspiel um 15.30 Uhr seinen langen Schatten auch auf diese Veranstaltung geworfen hätte. Deshalb hatte auch der Geschäftsführer des FC Schalke 04, Peter Peters, seinen Besuch angekündigt.

Dementsprechend gespannt waren alle Beteiligten - und dazu gehörten auch etliche Medienvertreter - vor allem auf die Antworten, die Peters auf die Fragen der Interessengemeinschaft gegen das Sonntagsspiel parat hatte.

Nachdem die Verantwortlichen aus gegebenem Anlass die Tagesordnung zur Nebensache verkommen ließen - und sie in 35 Minuten stramm durchzogen, war es soweit: Peter Peters, der von vielen Vereinsvertretern in seiner Position als DFL-Vizepräsident als einer der Hauptverantwortlichen für das 15.30 Uhr-Spiel als neuestem Auswuchs der Profitgier der Liga gesehen wird, stellte sich den bohrenden Blicken und den unangenehmen Fragen der größtenteils wütenden und empörten Amateurvereine.

Dabei warb er während seines gesamten Auftritts um Verständnis für die DFL: „Wir machen uns die Entscheidungen sicher nicht einfach, aber es mussten schwere Entscheidungen getroffen und Kompromisse eingegangen werden, um die Bundesliga konkurrenzfähig zu halten. Diese Kompromisse waren für uns und auch für die Vertreter des DFB akzeptabel, sodass wir nach einem Jahr der Verhandlungen endlich ein Ergebnis festsetzen konnten.“ Des weiteren hinge, sagte Peters, die Attraktivität einer Sportart immer von der Popularität ihrer Zugpferde - in dem Fall der Profivereine - ab.

Reiner Grundmann, Wortführer der Initiative der Amateurvereine.

Reiner Grundmann, Initiator der Interessengemeinschaft, lieferte sich nach Peters 20-minütigem Eingangsplädoyer pro DFL ein Wortgefecht mit dem S04-Geschäftsführer, wobei er nach anfänglichen Provokationen („Mir kommen bei ihren Sorgen fast die Tränen“) Peters mit seinen Fragen immer weiter in die Ecke drängte - vor allem da dieser nicht so recht Antworten finden wollte: „Ich habe auch nicht das Patentrezept, ich habe keine schnelle Lösung für dieses Problem. Aber deshalb sind wir ja hier: um gemeinsam zu einer Lösung zu kommen.“

Das traf bei den Vereinsvertretern aber kaum auf Zuspruch. Allgemeiner Tenor: Jetzt, wo der Vertrag schon beschlossen ist, ist es zu spät. „Wenn die Verhandlungen schon über ein Jahr dauern, warum haben Sie uns nicht mit ins Boot genommen oder wenigstens informiert?“, fragte Grundmann den Vize – worauf dieser keine Antwort gab.

Nach knapp einer Stunde der offenen aber nur bedingt fruchtbaren Diskussion beendete der Kreisvorsitzende Manfred Wichmann den offiziellen Teil der Veranstaltung - woraufhin sich Peters an den Tisch von Reiner Grundmann begab. Dort ging die Diskussion noch lange weiter. Auch der Streit zwischen Amateur- und Profifußball wird damit noch nicht zu Ende sein - so viel ist gewiss.

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