Bundesliga Top-Teams wie Bayer Leverkusen und der FC Bayern München, aber auch solche, die es gerne wären, wie Borussia Dortmund, beißen sich regelmäßig am VfL Bochum die Zähne aus. Dem VfL liegen vermeintlich stärkere Mannschaften, das bewies der couragierte Auftritt in Leverkusen aufs Neue.
"Wir können uns insgesamt wenig vorwerfen", sagte auch Maximilian Wittek und blickte nach vorne: "Auf der Art und Weise, die wir auf dem Platz gezeigt haben, können wir aufbauen." Bochum spielte eine bombenstarke erste Hälfte, war in den ersten 45 Minuten auf Augenhöhe mit dem deutschen Meister.
"Gerade spielerisch kann ich mich an einige Situationen in der ersten Halbzeit erinnern, wo wir den Ball haben laufen lassen, zwei, drei kleine Pässe gespielt haben und dann über die Verlagerung versucht haben, nach vorne zu kommen", hob Wittek lobend hervor. "Das sind für mich Dinge, die unsere Entwicklung mit Ball zeigen. Aber auch defensiv haben wir es heute gut gemacht. Das zählt jetzt in jedem weiteren Spiel, egal, wie der Gegner heißt."
Das Restprogramm klingt machbarer, gegen die größten Brocken wurde bereits gespielt. Doch dann müssen zwingend Punkte her, das Saisonende rückt immer näher. Darauf nahm nach dem starken Auftritt bei Bayer Leverkusen auch Tom Krauß Bezug: "Natürlich ist das bitter, weil du am Ende punkten musst. Es sind nur sieben Spiele. Das ist sehr unbefriedigend heute."
Auch Krauß lobte: "Positiv war, dass wir mit Ball ein gutes Spiel gemacht haben. Wir können manchmal noch ein bisschen ruhiger sein. Bis zur 70. Minute haben wir wirklich ein gutes Auswärtsspiel gemacht. Es gibt wenige Mannschaften in unserem Bereich, die auch so gut Fußball spielen. Das müssen wir mitnehmen für die nächsten Wochen, aber das ist natürlich auch Abstiegskampf und da musst du punkten. Das ist in den nächsten Wochen sehr wichtig."
Obwohl Bochum tief unten drin steht, lassen sie sich von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen, im Gegenteil: Dem Leverkusener Führungstreffer folgte prompt der Ausgleich, und auch nach dem 1:2 blieb Bochum stabil. Offensivmann Gerrit Holtmann schwärmte: "Wir stecken Rückschläge gut weg. Das 0:1 hätte vielen hier das Genick gebrochen, wir sind nach fünf Minuten wieder zurückgekommen, hatten dann noch Platz zum Spielen. Das sah richtig gut aus."
Beim VfL ist keiner resigniert. "Mut bringt, dass wir so geschlossen sind. Wir haben direkt nach dem Spiel gesagt: Es geht weiter, bloß nicht die Köpfe hängen lassen", ergänzte Holtmann.
Der nächste Gegner heißt VfB Stuttgart, der zuletzt in der Liga schwächelte. Außerdem trifft der VfB am Mittwoch im DFB-Pokal auf RB Leipzig (2. April, 20:45 Uhr), muss also die Doppelbelastung kompensieren. Holtmann hofft: "Am besten 120 Minuten, dann raus im Elfmeterschießen und wir schlagen die zuhause mit 2:0. Das ist mein Wunschdenken."