Mit breiter Brust war die U19 des VfL Bochum zum Spitzenspiel der Gruppe C in der DFB-Nachwuchsliga zum Tabellenzweiten Bayer Leverkusen angereist. Die Mannschaft von Trainer David Siebers hatte in der Hauptrunde schließlich erst ein Spiel verloren. Das änderte sich am 8. Spieltag. Der VfL musste nach dem 1:2 (1:0) die zweite Niederlage einstecken, bleibt aber weiterhin an der Tabellenspitze.
Dass das entscheidende Tor, tief in der Nachspielzeit fiel, ärgerte Siebert im Nachgang: „Das ist ein Kritikpunkt an unsere Mannschaft: Sie hat die letzten sieben Minuten, auch die fünf davor, zu sehr auf Sieg gespielt. Was auf der einen Seite positiv ist, auf der anderen Seite muss man so ein Topspiel am Ende 1:1 spielen, womit eigentlich beide Seiten gut leben können.“ Stattdessen gab es nichts für den VfL zu holen.
Dabei begann das Spiel, trotz einiger Ausfälle im Vorfeld, alles andere als schlecht: Die Bochumer gingen durch Ciwan Günes in der ersten Halbzeit in Führung (30.). Lirim Jashari vergab allein noch drei Möglichkeiten, die Führung auszubauen.
Nach dem Seitenwechsel drückte Leverkusen auf den Ausgleich. Die große Chance hatte aber zunächst der VfL. Der Kopfball von Luis Pick traf aber nur den Pfosten. „Das wäre das mögliche 2:0 gewesen“, sagte Siebers.
Stattdessen kam Leverkusen zum Ausgleich. Artem Stepanov staubte nach einer zunächst starken Parade ab (64.). Das Spiel wurde umkämpfter. Der VfL sammelte in den zweiten 45 Minuten gleich sechs Gelbe Karten. Die ersatzgeschwächten Bochumer spielten weiter auf Sieg. „Aufgrund der Chancen, denke ich, hätten wir auch einen Sieg verdient gehabt“, sagte Siebers. „Umso ärgerlicher, dass wir diese Lernerfahrung machen mussten.“
Denn in der Nachspielzeit fiel doch noch der Siegtreffer für den Nachwuchs der Werkself. „Wäre das ein K.o.-Spiel gewesen, wären wir ausgeschieden“, meinte Siebers. „Diese Cleverness müssen wir durch diese Erfahrung antrainieren und lernen. Und wenn es ein nächstes Mal gibt, besser machen.“
Der VfL Bochum ist in der Hauptrunde noch zweimal gefordert. Zunächst auswärts beim Hamburger SV am kommenden Sonntag (13 Uhr), und zum Abschluss im Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim (12. April).
Sollten sie ihre Gruppe als Erster abschließen wollen, dürfte in diesen beiden Spielen gelten: Verlieren verboten.
So spielten sie:
VfL: Speight, Anubodem, Dabrowski, Lenz, Crimaldi (93. Weber), Meyer (75. Klinke), Jashari (66. Ofori), Günes, Tschoumy Nana, Pick (93. Hounsa), Kibbe
Tore: 0:1 Günes (30.), 1:1 Stepanov (64.), 2:1 Culbreath (90.+5)
Schiedsrichter: Dominik Minke