Die SG Wattenscheid 09 ist auf einem guten Weg, den frühzeitigen Klassenerhalt in der Oberliga Westfalen zu sichern. Nach dem 4:0-Derbysieg gegen Concordia Wiemelhausen ist der Traditionsklub wieder in die obere Tabellenhälfte auf einen einstelligen Platz gesprungen – dorthin, wo man die Saison auch abschließen möchte, wie Cheftrainer Christopher Pache verriet.
Erneut mit einer guten Leistung und wichtigen Toren auf sich aufmerksam machen konnte Mittelstürmer Robert Nnaji. Der 28-Jährige schnürte einen Doppelpack, genauso wie schon beim letzten Heimspiel gegen den TuS Ennepetal, wenn dort auch mit zwei Strafstößen. Die Durststrecke der Saisonmitte, wo ihm oftmals Durchschlagskraft und Effizienz im Abschluss fehlten, scheint überwunden.
„Er ist gerade on fire. Sehr verlässlich unser Stürmer im Zentrum“, lobte Coach Pache den treffsicheren Offensivmann. Dieser sei aber kein Typ für große Lobeshymnen und zeigte sich nach der Partie gewohnt selbstkritisch: „Ich würde immer noch nicht behaupten, dass der Knoten ganz geplatzt ist. Ich freue mich einfach jedes Spiel spielen zu dürfen. Hauptsache ich kann der Mannschaft helfen – am liebsten natürlich mit Toren.“
Inzwischen steht der Engländer bei einer Bilanz von zehn Saisontreffern, mit denen er die interne 09-Torschützenliste deutlich anführt, sowie weiteren sechs Assists. Insgesamt 16 Scorer in 24 Oberliga-Spielen – eine durchaus ordentliche Quote bei einem Klub, der durch das Tabellenmittelfeld taumelt. Stellt sich die Frage: Können die Wattenscheid-Fans auch in der kommenden Saison über weitere Nnaji-Tore jubeln?
„Meine Zukunft ist noch offen. Ich mache mir aber auch nicht so viele Gedanken darüber, sonst würde ich mich verrückt machen. Mein voller Fokus liegt darauf, die Saison sportlich erfolgreich zu Ende zu bringen“, sagte Nnaji über seine Situation. „Ich muss gucken, was die Verantwortlichen sagen. Die Frage ist, ob wir uns einigen können. Gerade ist es schwer. Hauptsache, wir erreichen als Mannschaft unser Ziel. Der Rest kommt dann von alleine.“
Ein erstes Gespräch hat bereits stattgefunden, die Vertragsverlängerung ist aber fraglich. Klar ist: Die SGW möchte ihren Top-Torjäger um jeden Preis halten, muss bei der Planung der kommenden Spielzeit aber jeden Euro zweimal umdrehen. Die Verantwortlichen wollen bei Verhandlungen eher auf Argumente wie Fans, der Klub-Tradition und das umgebaute Lohrheidestadion setzen.
Mit seinen Leistungsdaten in dieser Spielzeit wird Nnaji allerdings auch längst Begehrlichkeiten finanzstärkerer Klubs geweckt haben. Zuletzt vier Pflichtspieltreffer innerhalb von 13 Tagen dürften seine Verhandlungsposition zudem nochmal verbessert haben, weiß auch der Angreifer: „Ich will weiter Tore schießen, dann werden die Angebote von alleine kommen. Ob von Wattenscheid oder von anderen Vereinen.“