Geht es nach der Tabelle, liegt der 1. FC Köln in der 2. Fußball-Bundesliga noch ordentlich im Rennen. Platz zwei vor den letzten acht Partien, vier Punkte Vorsprung auf Rang vier.
Doch der Schein trügt. Seit langer Zeit geht es sportlich bergab. Aufgrund der Konsolidierung der schwierigen Klubfinanzen wurde am Kader gespart. Und das, was gemacht wurde, war meistens fehlerbehaftet.
In der Verantwortung: Kölns Sportchef Christian Keller, der bei vielen Entscheidungen danebenlag. Vor allem im Angriff des FC gab es in den letzten Jahren fast nur Fehlentscheidungen.
Ein Grund, den jetzt auch der Ex-Profi und langjährige Trainer Friedhelm Funkel im Gespräch mit dem Kölner Stadt-Anzeiger nannte, liegt in der Struktur der Führung des Traditionsvereins.
Funkel sagte, dass es dem „aktuellen Vorstand an sportlicher Kompetenz“ fehlen würde. Zudem kritisierte Funkel Kölns Sport-Geschäftsführer Keller.
Ich glaube, dass seine Kompetenzen vor allem in anderen Bereichen liegen
Friedhelm Funkel über Christian Keller
„Ich glaube, dass seine Kompetenzen vor allem in anderen Bereichen liegen." Jetzt kommt es aber erstmal auf den Sport an. Am Samstag (13 Uhr) muss der FC zum Topspiel beim SC Paderborn, bei einer Niederlage überholen die Paderborn den FC.
Funkel in Richtung Keller: "Woher sollte Christian Keller denn auch die Expertise und Erfahrung haben, um bei einem großen Klub wie dem FC auch sportlich die richtigen Entscheidungen zu treffen? Der FC ist eine ganz andere Hausnummer. Und beim FC kommt es eben noch mehr auf Teamwork an. Es gibt heute im Fußball Leute, die denken, sie könnten alles und wüssten auch alles. Diese Leute sind mir in fünf Jahrzehnten im Profifußball aber nur ganz, ganz selten begegnet."
Und daher verwundert es nicht, dass in Hintergrund in Köln an einer neuen Vorstands-Mannschaft gearbeitet wird. 2025 stehen Wahlen an, der aktuelle Vorstand scheint bei den Auswahlkriterien keine Rolle mehr zu spielen - vor allem nicht in der jetzigen Besetzung.
Was gemunkelt wird: Es muss sportliche Expertise in den Vorstand, um irgendwann man wieder das Image einer Fahrstuhlmannschaft ablegen zu können. Funkel würde es wohl auch begrüßen...