Noch acht Spieltage stehen in der 2. Bundesliga auf dem Plan. Dann steht an der Spitze fest, wer aufsteigt, wer in die Relegation muss (darf) und wer ein weiteres Jahr in Liga zwei verbringen muss.
Vor der Saison galt der 1. FC Köln - auch aufgrund des mit Abstand größten Kaderwerts - trotz der Transfersperre als Aufstiegskandidat Nummer eins, denn viele Leistungsträger konnten gehalten werden.
Nach einem schlimmen Start stabilisierte sich der FC, nachdem Coach Gerhard Struber seine offensive Ausrichtung korrigierte. Doch seit der Winterpause geht wenig bei den Kölnern.
Zwar gab es zuletzt zwei Siege in Ulm und gegen Darmstadt, aber auch die waren wenig überzeugend. Daher hat man das Gefühl. Von den neun Teams bis zur SV Elversberg, die alle noch auf den Aufstieg hoffen dürfen, geht der FC mit der schlechtesten Grundstimmung in die finalen Partien.
Da wären zum einen die dürftigen Auftritte im Jahr 2025, die Kölner schossen nur acht Tore in neun Partien. Zuletzt gab es den schlimmen Testspiel-Auftritt gegen den SC Verl, den Köln mit 1:2 verlor.
Und da wäre die Personal-Situation. Die Kölner haben keinen großen Kader, zudem immer wieder Stammspieler, die ausfallen. Und das richtig lange, wie Tim Lemperle, der etliche Partien wegen einer Muskelverletzung verpasste oder Julian Pauli, der seit Anfang Dezember wegen einer schweren Gehirnerschütterung pausieren muss.
In der Summe zu viele Ausfälle, die der Kader so schlecht auffangen kann. Zwar ist Lemperle nun wieder da - viele Hoffnungen ruhen auf seinem Comeback. Dafür steht Scorerkönig Linton Maina wegen eines Bänderrisses vorerst nicht zur Verfügung, Damian Downs - aktuell bester Torschütze mit neun Toren - fällt aktuell noch mit einer Handverletzung aus.
Zudem reißt die große FC-Schwachstelle rechts in der Defensive wieder auf. Denn Winterneuzugang Jusuf Gazibegovic muss nach einem bösen Foul des Darmstädters Fraser Hornby mit einem Syndesmoseband-Riss das Saisonaus befürchten.
Neben Downs, Gazibegovic und Maina fallen zudem die Langzeitverletzten Jacob Christensen und Luca Kilian (beide Kreuzbandriss) aus, zudem seit Mittwoch Abwehrspieler Dominique Heintz, der sich eine Muskelstrukturverletzung im Oberschenkel zuzog und zumindest im kommenden Topspiel beim Dritten SC Paderborn ausfällt. Ebenso wie Dejan Ljubicic, der seine Gelbsperre beim SCP absitzt.
Und was seit zwei Jahren konstant bleibt: Immer wenn man denkt, dass Mark Uth eine Alternative - zumindest für einige Minuten werden könnte - kommt der nächste Rückschlag. Gegen Darmstadt wurde er nach 87 Minuten eingewechselt, im Test gegen Verl spürte er wieder etwas, so dass er nicht eingesetzt werden konnte.
Das war auch nicht der Kölner Plan, dass Uth auch in dieser Saison niemals ein Faktor werden konnte. Vor den beiden kommenden Partien gegen Paderborn und Hertha BSC ist Struber abermals gezwungen, umzudenken.
Und es muss klappen, denn der Trainer muss mit Köln aufsteigen, sonst wird er im Sommer nicht zu halten sein. Viel Druck beim FC, der aufgrund der Gemengelage derzeit für vermehrt schlechte Stimmung sorgt.