Vor dem Rheinderby zwischen dem 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf präsentierte die Kölner Kurve eine komplett geschmacklose Choreographie.
Ein grinsender Mann mit Anzug und FC-Logo hielt der Glücksgöttin Fortuna ein Messer an den Hals. Darunter ein Schriftzug: "Glück ist kein Geschenk der Götter“.
Sky-Kommentator Christian Straßburger sprach Klartext: "50.000. Ausverkauftes Haus. Sonnenschein – und dann so eine Choreo des 1. FC Köln. Messer an der Kehle der Königin Fortuna. Sowieso schon geschmacklos, gerade in diesen Zeiten einfach nur abartig."
Nach der Partie wurde auch Kölns Sport-Boss Christian Keller zu diesen Bildern befragt. Und während sich jeder von dieser Choreografie distanzierte, gab Keller bei der "Bild" zu, dass er schon vor der Begegnung wusste, was die Kölner Fankurve plant.
Er nickte die Fan-Geschmacklosigkeit sogar ab, wie er verriet: "Wir haben nichts Diskriminierendes in dem Motiv gesehen, wir haben auch keinen Aufruf zur Gewalt gesehen oder irgendwelche anderen Dinge. Es sind zwei Fan-Szenen, die miteinander rivalisieren. Wir konnten mit dem Motiv leben. Schön haben wir es nicht gefunden. Wenn ich mir ein Motiv wünschen würde, ist ein anderes Motiv darauf. Es ist aber trotzdem so: Wenn das die einzige kritische Beanstandung bei so einem Derby ist, dann kann ich damit leben. Das Wichtigste ist bei so einem emotionsgeladenen Derby, dass es am Schluss sicher und friedlich verläuft. Das Derby ist sicher und friedlich verlaufen. Es gab fast gar nichts.“
Zum Ablauf, wie so eine Choreo entsteht, gab Keller zu Protokoll: "Eine Forderung stellt überhaupt niemand. Es wird ein Motiv angemeldet mit einer Gesamt-Choreo. Dann gibt es eine Entscheidung, ob wir es genehmigen oder es nicht genehmigen. Bei der Entscheidung „Pro-Genehmigung“ ist natürlich dann Sicherheit das oberste Gebot. Wir haben uns dafür entscheiden, es so zu genehmigen.“