Der Zweitliga-Spitzenreiter gewann am Sonntag bei Holstein Kiel mit 3:0 (2:0) und kann in den verbleibenden vier Spielen nicht mehr von den ersten drei Plätzen verdrängt werden. Im Idealfall steht der direkte Aufstieg bereits am nächsten Samstag nach dem Heimspiel gegen den FC St. Pauli fest.
Vor den 13.296 Zuschauern im Holstein-Stadion erzielten Jannik Müller (6. Minute) und Phillip Tietz (52.) die Treffer für die Hessen. Dazu traf der Kieler Simon Lorenz ins eigene Tor (22.).
Darmstadt, das in Mathias Honsak, Fabian Schnellhardt und Aaron Seydel drei ehemalige Kieler einsetzte, übte sofort Druck auf die Holstein-Abwehr aus und wurde schnell belohnt. Im Anschluss an einen Eckball drückte Müller den Ball mit dem Kopf zum 1:0 über die Linie. Die Hessen blieben am Drücker und erzwangen das Eigentor von Lorenz. Der Abwehrspieler hatte mit einem Fallrückzieher kurz vor der Pause (44.) dann eine der besten Chancen der Gastgeber.
Auch der Start in die zweite Hälfte gelang den Darmstädtern ideal. Mit einem gewonnenen Kopfball-Duell bereitete Tietz seinen zehnten Saisontreffer und damit die Vorentscheidung zu einem verdienten Auswärtssieg selbst vor. Den Kieler Anschluss durch Fin Bartels (78.) verhinderte 98-Keeper Marcel Schuhen mit einer Glanzparade.
Schlusslicht Sandhausen schließt zu Regensburg auf
Der SV Sandhausen wittert in der 2. Fußball-Bundesliga neue Hoffnung im Abstiegskampf. Das Schlusslicht bezwang im Kellerduell den Vorletzten Jahn Regensburg mit 2:1 (1:0) und schloss damit nach Punkten zu den Oberpfälzern auf. Beide Teams liegen nun einen Zähler hinter dem Relegationsplatz, der rettende Rang 15 ist drei Punkte entfernt.
Unter Interimstrainer Gerhard Kleppinger holte der SVS sieben Punkte in drei Spielen, Merveille Papela (16.) und Dario Dumic (51.) trafen zum ersten Heimsieg im Jahr 2023. Prince Osei Owusu (64.) gelang nur der Anschluss. Regensburg, das in der Schlussphase Leon Guwara (85.) mit Rot wegen groben Foulspiels verlor, setzte seine Talfahrt mit dem fünften Spiel in Serie ohne Dreier fort, in den vergangenen neun Auswärtsspielen gelang lediglich ein Sieg.
Von Beginn an entwickelte sich eine umkämpfte Partie ohne spielerische Glanzpunkte. Für Regensburg gab Leon Guwara (3.) einen ersten Warnschuss ab, auf der Gegenseite wurde Papelas Distanzschuss unhaltbar abgefälscht. Nach dem Seitenwechsel übernahm Sandhausen die Spielkontrolle. Erst traf Papela (50.) den Pfosten, dann köpfte Dumic eine Ecke ein. Erst in der letzten halben Stunde drehte Regensburg etwas auf.
Fortuna Düsseldorf: Sieg nach Ticket-Revolution
Fortuna Düsseldorf hat den Zweitliga-Alltag nach der aufsehenerregenden Ankündigung einer Ticket-Revolution mit einem Sieg in letzter Sekunde wieder aufgenommen. Die Rheinländer bezwangen den Karlsruher SC am Samstag in einem unterhaltsamen Spiel 3:2 (1:1), es bleibt somit bei sechs Punkten Rückstand auf den dritten Platz eine rechnerische Aufstiegshoffnung. Den KSC erwartet ein Saisonfinale im gesicherten Mittelfeld.
Die Fortuna will allen Fans mittelfristig freien Eintritt zu allen Heimspielen verschaffen. In einer Pilotphase sollen zunächst drei Spiele der kommenden Saison freigegeben werden. Fehlende Einnahmen aus dem Ticketing sollen von neuen Partnern gegenfinanziert werden, feste Tranchen gehen in Sozial- und Nachhaltigkeitsprojekte. Zusagen über insgesamt 45 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren liegen bereits vor.
Das Spiel gegen den anfangs aktiveren KSC aber führte zunächst die Probleme der Gegenwart vor: Beim 0:1 ließ Torhüter Florian Kastenmeier einen völlig harmlosen Schuss von Mikkel Kaufmann (28.) über seine Hand ins Tor rutschen. Kristoffer Peterson (33.) allerdings gelang vor 25.408 Zuschauern schnell der Ausgleich.
Dann aber sah Kastenmeier beim 1:2 durch Philipp Heise (66.) wieder nicht gut aus, der Nachschuss nach einem Freistoß war allerdings auch verdeckt. Matthias Zimmermann (72.) traf zum verdienten 2:2, die letzte Chance nutzte Jordy de Wijs (90.+3) mit dem Kopf.