Trotz einer Serie von 18 ungeschlagenen Spielen reichte es für das Team von Trainer Karl Weiß nur zu einem zweiten Rang hinter den Rot-Weissen. Die Entscheidung fiel am vorletzten Spieltag, als die Rellinghausener nicht über ein 1:1 bei der SV Schonnebeck hinauskamen. Beim ESC herrscht offenbar Uneinigkeit darüber, wie die abgelaufene Spielzeit zu bewerten ist. Während ESC-Pressesprecher Thomas Fehre zuletzt von einer "großartigen Saison" sprach, macht sich bei der sportlichen Leitung in Person von Wolfgang Priester Unzufriedenheit breit. Der ehemalige Krayer fand gegenüber RevierSport gewohntermaßen deutliche Worte. "Für den Verein mag das eine tolle Saison gewesen sein, aber mir reicht das einfach nicht", betont Priester. "Ein zweiter Platz ist nichts. Davon kann sich niemand etwas kaufen. Der Vorstand ist zufrieden, ich bin es nicht. Bevor ich mich über einen zweiten Rang freue, gehe ich lieber in die Freizeitliga."
"Der Aufstieg wird nie wieder so einfach sein"
In den vergangenen drei Jahren haben sich die Essener in der Spitzengruppe der Landesliga etabliert. Neben dem zweiten Platz in der letzten Saison sprangen zuvor der dritte und vierte Rang heraus. Priester macht kein Geheimnis daraus, dass der Oberliga-Aufstieg das einzige Ziel am Krausen Bäumchen ist. Der Sportliche Leiter macht den "fehlenden Willen" seiner Spieler für das bisherige Scheitern verantwortlich. "Ich habe ernsthafte Zweifel daran, ob alle Spieler den Fußball tatsächlich leben. In Schonnebeck, als es darauf ankam, haben wir keine Höchstleistung geboten, weil der unbedingte Wille gefehlt hat. In diesem Jahr hätten wir aufsteigen müssen. So einfach wird es nie mehr sein", findet Priester.
Im vierten Anlauf soll es mit dem anvisierten Aufstieg endlich klappen. Dazu wurde der Stamm der Mannschaft gehalten und gezielt verstärkt. Mit Alexander Knieper vom Regionalliga-Absteiger wurde der Wunschkandidat für die Innenverteidigung verpflichtet. Priester hofft, dass die Mannschaft aus der verpassten Chance gelernt hat und den finalen Schritt in der nächsten Saison realisieren kann. Ein erneutes Scheitern kommt für ihn jedenfalls nicht mehr in Frage. Priester: "Ich habe kein Interesse daran, nach der nächsten Saison erneut mit leeren Händen dazustehen. Auch wenn ich noch nicht weiß wie stark die Liga aufgrund der Gruppeneinteilung sein wird, erwarte ich nichts anderes als den Aufstieg."