Der Frust war verständlicherweise groß nach dem Abpfiff: Rot-Weiss Essen hatte gegen den SC Verl bereits die dritte Heimniederlage der Saison kassiert, mit 1:3 unterlag RWE dem Sportclub. "Das tut brutal weh", sagte Jakob Golz im Anschluss in den Katakomben.
Für Essens Nummer eins war der Platzverweis gegen Julian Eitschberger in der 32. Minute die Schlüsselszene in der Partie. "Die Rote Karte hat das Spiel komplett auf den Kopf gestellt. Der Schiedsrichter hatte wohl auf die Wunde geguckt und dann seine Entscheidung geändert. Es war schwer gegen die spielstarke Verler Mannschaft. Unserem Team kann man, glaube ich, keinen so großen Vorwurf machen. Es waren jetzt zwei bittere Spiele mit Dresden und Verl", betonte der sichtlich enttäuschte 26-Jährige.
Unmittelbar nach dem 0:1 durch Chilohem Onuoha (46.) sah Golz die Gelbe Karte, weil er zuvor ein Foul an José-Enrique Ríos Alonso reklamiert hatte. Insgesamt äußerte sich der RWE-Keeper kritisch zum Verhalten der Schiedsrichter in der 3. Liga:
Nach dem Spiel geht man hin, aber auch da ist kein vernünftiges, konstruktives Gespräch möglich. Das ist leider eine sehr arrogante Art. Es fällt auf jeden Fall auf.
Jakob Golz.
"Man kann mit den Schiedsrichtern mittlerweile gar nicht mehr sprechen. Wenn man ein Wort in einem normalen Ton sagt, sieht man sofort Gelb. Nach dem Spiel geht man hin, aber auch da ist kein vernünftiges, konstruktives Gespräch möglich. Das ist leider eine sehr arrogante Art. Es fällt auf jeden Fall auf."
Unabhängig von dieser Thematik legte der gebürtige Hamburger aber den Finger in die Wunde. Denn: Auch vor dem Platzverweis war Verl schon die spielbestimmende und aktivere Mannschaft, erst in Unterzahl konnte RWE offensiv etwas mehr Gefahr ausstrahlen. Golz weiß, dass sich die Mannschaft beim kommenden Auswärtsspiel in Rostock (26. Oktober, 14 Uhr) steigern muss, damit man nicht auf einen Abstiegsplatz abrutscht:
"Wir müssen auf jeden Fall jetzt in Rostock von Beginn an aggressiver in den Zweikämpfen sein. Da müssen wir konsequenter sein. Von uns reisen viele Fans mit dem Sonderzug an, das ist natürlich überragend. Da wird es brennen. Wir müssen Vollgas geben und dann die drei Punkte holen."