Die Enttäuschung war groß bei Rot-Weiß Oberhausen über die 1:2-Niederlage in Gütersloh. Nach dem umjubelten Derby-Sieg gegen den MSV Duisburg war es das zweite Spiel in Folge ohne Sieg. Die Patzer der Konkurrenten Duisburg (0:0 gegen Paderborn II) und Mönchengladbach II (0:3 gegen Fortuna Köln) blieben ungenutzt.
Besonders für Ärger sorgten zwei Entscheidungen des Schiedsrichters zum Nachteil von RWO, die den Spielverlauf maßgeblich beeinflussten. Zum einen die Rote Karte für Pierre Fassnacht (65.), zum anderen der Elfmeter, den der FCG zum 2:1 verwandelte (84.).
RWO-Abwehrchef Tanju Öztürk, der in unmittelbarer Nähe war, als Schiedsrichter Lukas Dahmann nach einem Kontakt von Simon Ludwig an Patrik Twardzik auf den Punkt zeigte, sagte zu dem Pfiff: "Ich muss zugeben, den Elfmeter sehe ich nicht, weil ich auf dem Boden liege. Ich kann es daher nicht hundertprozentig beurteilen, aber es ist trotzdem zu wenig für einen Elfmeter, finde ich."
Angesprochen auf die Rote Karte wurde der Routinier aber deutlich und sparte nicht mit Kritik am Unparteiischen: "Da weiß ich nicht, was er da gesehen hat. Freitag hat der Schiri eine Rote Karte für einen Duisburger gegeben, da musste der Schiri hier wahrscheinlich auch eine geben. Das ist einfach die Unerfahrenheit bei so jungen Schiris, muss ich leider sagen. Fassnacht grätscht neben ihn und der Schiri sagt, er springt in die Wade. Bei allem Respekt, wenn das eine Rote Karte ist, dann hätte Sussek gegen uns Rot und acht Wochen Sperre kriegen müssen."
Wir wollen weiter oben dran bleiben, aber nach Duisburg oder sonst wo schauen, das bringt erstmal gar nichts.
Tanju Öztürk
Bei allem Frust über die Schiedsrichterentscheidungen nahm der 35-Jährige aber auch seine Mannschaft in die Pflicht: "Wir haben trotzdem in der zweiten Halbzeit wieder nicht das abgerufen, was wir abrufen müssen. Das dumme Standardgegentor zum Beispiel. Wir hätten einfach weitermachen müssen, dann diskutieren wir gar nicht über den Schiri. Aber der hat definitiv seinen großen Teil dazu beigetragen."
Nun sind es fünf Punkte Rückstand auf den Tabellenführer statt zwei, die es bei einem Dreier in Gütersloh hätten sein können. Zudem zogen die Sportfreunde Lotte und Fortuna Köln punktemäßig gleich mit RWO. War der Ärger über die Niederlage daher umso größer? "Wir wollen weiter oben dran bleiben, aber nach Duisburg oder sonst wo schauen, das bringt erstmal gar nichts. Wir müssen unsere Hausaufgaben müssen und dann gucken wir, wofür es am Ende reicht.", stellt Öztürk klar.
Am kommenden Samstag (22. Februar, 14 Uhr) bietet sich dem Tabellenvierten die Chance auf Wiedergutmachung im Heimspiel gegen Türkspor Dortmund. Der Defensivspezialist erklärte, woran man bis dahin arbeiten muss: "Wir müssen an die ersten Halbzeiten gegen Lotte und Gütersloh anknüpfen, wo wir das Spiel klar bestimmt haben. Daran müssen wir weiter arbeiten, dass wir beide Halbzeiten konstant gut spielen."