Es hilft alles nichts: Auch wenn Florian Kohfeldt mit der Pleite seines SV Darmstadt 98 haderte, steht am Ende ein 0:1 bei Eintracht Braunschweig.
"Für mich war es kein verdienter Sieg. Es war ein Spiel, zu welchem meine Mannschaft personell auf der letzten Rille angereist ist. Wir haben uns gegen Ende mit fünf Innenverteidigern – drei davon vorne drin – auf dem Platz mit allem, was wir hatten, dagegengestemmt und versucht, den einen Punkt zu holen. In der ersten Halbzeit hatte Braunschweig eine Möglichkeit, wir dagegen hatten eine Riesenchance durch Papela, dessen Schuss an die Latte ging. Nach dem Gegentor und der Gelb-Roten-Karte war die Ausgangslage extrem schwer", sagte er.
Und weiter: "Im Kontext des Spiels habe ich die Gelb-Rote Karte von Boetius ehrlich gesagt so nicht gesehen. Das hat das Spiel enorm beeinflusst. Trotzdem haben wir uns in Unterzahl lange clever verhalten. Wir konnten mit den langen Bällen am Ende nochmal etwas erzwingen, hatten noch einen Ball an die Latte. Wir werden uns davon nicht entmutigen lassen. Braunschweig hat alles ausgereizt, um dieses Spiel zu gewinnen. Trotzdem großes Lob an meine Mannschaft für die Bereitschaft und die emotionale Leistung. Wir haben bis zur letzten Sekunde gekämpft und waren bereit, uns zu wehren. Deshalb sind wir sehr enttäuscht, dass es nicht zum Punkt gereicht hat."
Darmstadt hat binnen zwei Minuten das Spiel aus der Hand gegeben: erst das 0:1 durch Lino Tempelmann (60.), dann Gelb-Rot gegen Jean-Paul Boetius (62.).
Am Ende wollte Braunschweig den Sieg über die Zeit bringen, laut Kohfeldt mit unlauteren Mitteln. Allein wegen Robert Ivanov musste das Spiel am Ende mehrfach unterbrochen werden. "Ist halt peinlich, ne. Also dann gefühlt zweimal den Krankenwagen zu rufen und dann direkt wieder auf das Feld zu rennen... Dann wird's halt auch auf Dauer schwierig, die Glaubwürdigkeit für Kopfverletzungen hochzuhalten. Da haben wir alle eine Verantwortung und der ist der Spieler sicherlich heute nicht gerecht worden", wetterte Kohfeldt im Nachgang.
Jetzt muss der SV Darmstadt am kommenden Sonntag, 23. Februar, 13:30 Uhr, gegen den FC Schalke 04 ran. Das einstige Formhoch, das die Lilien in den Kreis der erweiterten Aufstiegsfavoriten katapultiert hatte, ist längst passé. Vielmehr müssen die Lilien aufpassen, nicht wieder unten reinzurutschen.