Marcus Uhlig, Vorstandschef von Rot-Weiß Oberhausen, war nach der 1:2-Niederlage der Kleeblätter gegen Rot-Weiss Essen unzufrieden - nicht aufgrund des starken Auftritts von RWO, sondern des unglücklichen Ergebnisses.
Der ehemalige RWE-Chef benötigte den Sonntag, um durchzuatmen und das für ihn besondere und emotionale Spiel zu verarbeiten. Am Montag stellte er sich dann den Fragen der RevierSport-Redaktion.
Er bezog auch Stellung zu dem Vandalismus auf den RWO-Sanitäranlagen und den Vorwurf einiger Essener Fans, dass die Organisation zu wünschen übrig ließ.
Marcus Uhlig, wie groß ist Ihre Enttäuschung nach dem Aus und der zwischenzeitlichen 1:0-Führung? Enttäuschung ist das falsche Wort. Unsere Mannschaft hat ein richtig gutes Spiel gemacht. Ich glaube, dass mir niemand widerspricht, wenn ich von einem glücklichen RWE-Sieg spreche.
Ich bin gespannt, ob mir irgendein Experte oder Fanvertreter mal den Zusammenhang zwischen Fankultur und solch hirnloser Zerstörungswut plausibel erklären kann.
Marcus Uhlig
Ist Ihr Ärger über die Verwüstungen im Sanitärbereich vielleicht noch größer?
In der Tat ist das maximal ärgerlich! Das scheint aktuell ein Trend zu sein. Siehe Dresden in Essen, Rostock in Aachen oder jüngst Magdeburg in Polen. Da fehlt einem wirklich jegliches Verständnis. Ich bin gespannt, ob mir irgendein Experte oder Fanvertreter mal den Zusammenhang zwischen Fankultur und solch hirnloser Zerstörungswut plausibel erklären kann.
Kann man schon schätzen, wie hoch der entstandene Schaden ist?
Noch nicht genau. Wir werden uns zeitnah hierüber mit den Vertretern der Stadt dazu austauschen.
Aus RWE-Fankreisen heißt es, dass RWO einfach keine großen Spiele organisieren kann - zum wiederholten Male sollen viel zu wenige Toiletten und Verpflegungsstände für die Gäste-Fans bereitgestellt worden sein. Was sagen Sie zu dieser Kritik?
Ich kann damit grundsätzlich etwas anfangen. Das liegt allerdings nicht daran, dass RWO solche großen Spiele nicht organisieren kann, sondern an den faktischen Gegebenheiten im Bereich der Kanalkurve sowie an den daraus resultierenden, zwangsläufigen Sicherheitsvorgaben, die ein angemessenes Ausweiten an mobilen Toiletten oder Verpflegungsstationen unter den derzeitigen Bedingungen schlechterdings unmöglich machen.