Am Wochenende ging es in den Stadien in Deutschland teils wieder wild her. Mit Ansage gab es Ärger beim Zweitliga-Derby zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig.
Schon im Vorfeld gab es einen Teilausschluss der Gästefans, die daraufhin zu großen Teil ganz auf die Fahrt nach Hannover verzichteten. Zudem gab es Choreoverbot und auch Fanutensilienverbot.
Das wollen sich die Anhänger beider Klubs nicht gefallen lassen. Dementsprechend waren es ruhige 90 Minuten - denn auch die aktive Fanszene der Hannoveraner verzichtete auf einen organisierten Support.
Braunschweig-Profi Bicakcic erklärte schon im Vorfeld der 90 Derbyminuten: "Die Fans und die Fankultur gehören ins Stadion. Vor allem bei so einem Derby. Es muss alles in Grenzen bleiben, aber da ist schon ein komischer Beigeschmack."
Stimmung wie zu Corona-Zeiten. Mit dem Unterschied, dass es immer wieder zu kurzen Unterbrechungen kam - in der Summe zehn im ersten Durchgang. Nach zehn Minuten wurde die Partie am Sonntag zum ersten Mal unterbrochen, weil die organisierte Fanszene der 96er Feuerwerkskörper auf das Spielfeld warf.
Nach sechs Minuten ging es weiter. Die Hannover-Fans zeigten auf der Tribüne jedoch ein Plakat, das Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) in einem Fadenkreuz zeigt. Kurz darauf flogen auch Tennisbälle auf den Rasen - wie zu der Zeit der Fanproteste gegen den gescheiterten Investoren-Deal der Deutschen Fußball Liga.
Dementsprechend gab es in der ersten Hälfte eine lange Nachspielzeit.
Nicht auf dem Feld, dafür auf den Tribünen und den Toiletten hinterließen Fans von Dynamo Dresden schwere Schäden. Rund um das Drittliga-Auswärtsspiel bei Alemannia Aachen kursieren Videos, die zeigen, wie Sitzschalen rausgerissen wurden und Toiletten beschmutzt und verwüstet. Das nächste Auswärtsspiel von Dresden steigt bei Rot-Weiss Essen, vielleicht benehmen sich die Anhänger dort wieder besser.