Die Lage des Wuppertaler SV wird immer bedrohlicher. Nach der Last-Minute-Niederlage entlud sich die Wut der mitgereisten Anhänger des WSV in wütenden Protesten gegen die eigene Mannschaft.
Teils in Einzelgesprächen versuchten die Spieler anschließend sich der Situation zu stellen und sich mit den aufgebrachten Fans auszutauschen. "Ich kann den Unmut der Fans in den letzten Wochen verstehen, weil wir keine Punkte haben. Aber die Fans müssen auch verstehen, dass die Mannschaft lebt" sagte Wuppertals Sportchef Gaetano Manno nach dem Spiel. Irgendwann müsse man sich aber auch mal für ein gutes Spiel belohnen.
Man müsse die Kräfte im Verein nun bündeln, statt sich zu selbst zu zerfleischen. "So bringt uns das nicht weiter. Wir müssen noch enger zusammenrücken. Ich kann die Fans verstehen. Deshalb habe ich die Mannschaft auch dahin geschickt. Aber die müssen auch verstehen, dass die Mannschaft alles gegeben hat", wiederholte Manno. "Wir kommen da nur zusammen raus. Wenn wir Einzeldinger machen, haben wir sowieso schon verloren", mahnte er.
Auch Sportvorstand Thomas Richter sah das ähnlich. "Das ist ja aus ihrer Sicht durchaus verständlich. Der Support war heute wieder großartig", sagte Richter. "Die Fans sind da und versuchen alles. Sie sind genauso wie wir enttäuscht, wenn es dann wieder nicht reicht, um die drei Punkte einzufahren. Daher habe ich erstmal für die Reaktion Verständnis."
Das Ergebnis hätte aber auch andersherum lauten können. Dann hätten die Fans die Mannschaft wahrscheinlich gefeiert. "Deshalb müssen wir uns davon auch ein Stück weit freimachen, obwohl wir das natürlich annehmen", erklärte Richter. Und setzte hinzu: "Aber wir dürfen nicht den Fokus verlieren." Man müsse sich jetzt auf sich selbst konzentrieren. "Und äußere Einflüsse dürfen uns einfach nicht tangieren momentan. Auch, wenn sich das hart anhört."
Eins scheint klar. Nach der Niederlage auf Schalke ist der ohnehin schon steinige Weg des Wuppertaler SV noch ein Stück steiniger geworden.