Auch in dieser Saison bestätigt sich mal wieder das, was fast in jedem Jahr eine Tatsache ist. In der 3. Liga wird es nicht langweilig. Die Leistungsdichte ist enorm, es gibt selten Ausbrecher nach oben oder unten.
So auch in diesem Jahr. 14 Spieltage vor dem Ende der Saison steckt zum Beispiel tatsächlich die Hälfte der Liga im Abstiegskampf. Die Ergebnisse am Wochenende haben zu einer weiten Verschärfung der Lage bei einigen Vereinen geführt, die vor Wochen nicht im Traum daran geglaubt haben, dass sie auf einmal nur nach unten schauen müssen.
Fragen Sie mal beim SV Sandhausen oder bei Erzgebirge Aue nach. Sandhausen wollte in die 2. Bundesliga, Aue war lange gut dabei, nun geht der Blick ebenso nach unten wie beim BVB II, der trotz des Sieges gegen Sandhausen nur sechs Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz hat.
Auch Alemannia Aachen und 1860 München haben ihr Polster verspielt. Denn sie haben vermutlich nicht damit gerechnet, dass der VfL Osnabrück auf einmal das Verlieren verlernt hat. Auch war nicht zu erahnen, dass RWE auf einmal zehn Zähler aus vier Partien holt. Da auch Mannheim und Unterhaching gewonnen haben, hat sich niemand aufgegeben.
Unterhachings Fabio Torsiello betonte bei "MagentaSport" nach dem 2:0 gegen Saarbrücken: „Die Hoffnung geben wir nicht auf. Wir versuchen immer anzugreifen und hoffen, dass wir es schaffen, aus dem Keller wieder rauszukommen.“
Unterhachings Trainer Heiko Herrlich ergänzte: „Man muss sehen, wie die Spieler mit so einem Sieg umgehen; ob das jetzt genug ist. Mich haben Siege immer süchtig gemacht. Ich hatte nichts anderes im Kopf. Das willst du immer wieder haben. Wir hätten theoretisch nochmal eine Chance."
Neun Zähler Rückstand hat Unterhaching, was schon eine Menge Holz ist. Doch die Elf hat auch in den letzten Wochen gezeigt, dass sie nicht gewillt ist, die Flinte ins Korn zu werfen. Daher darf man auch Unterhaching noch nicht vollends abschreiben.
Wobei: Wenn die Konkurrenz im Keller so weiter punktet, wird es nahezu unmöglich für Unterhaching, noch vier Teams hinter sich zu lassen. Für die Spannung in der Liga ist das eine tolle Sache, denn auch oben geht es eng zu. Ein richtiges Mittelfeld gibt es derzeit nicht, vielleicht den SV Wehen Wiesbaden, der nach der Pleite gegen RWE sieben Punkte Abstand auf Rang drei hat und acht Zähler auf den ersten Abstiegsplatz.