Doch die Meidericher werden keine Gastgeschenke im Gepäck haben. Im Gegenteil: Sie wollen der Partystimmung der Saarländer einen Dämpfer verpassen.
Bislang bestritt die Sportvereinigung ihre Heimspiele im „Ludwigsparkstadion“ des Ligakonkurrenten 1. FC Saarbrücken, weil das heimische Waldstadion „Kaiserlinde“ seit dem Aufstieg im Sommer umgebaut wird. Gerade einmal 123 Tage haben die Elversberger benötigt, die Spielstätte an die vom DFB verlangten Anforderungen anzupassen.
Knapp vier Millionen Euro investierte der Neuling in die 120 Meter lange Vor- sowie die neue Haupttribüne, die nun 3.000 Zuschauern Platz bietet. Auch die Stehränge in den Blöcken für Gäste- und SVE-Fans wurden mit Stahlrohr-Tribünen auf rund 2.500 Plätze aufgestockt und mit dem Dach der abgerissenen Tribüne überspannt. Damit wird am Samstag um 14 Uhr für die SVE endlich der Traum vom Profi-Fußball in der eigenen Arena Wirklichkeit.
Liste der verpatzten Einweihungen ist lang Allerdings kann der Traum auch schnell zum Albtraum werden. Beispiele für missglückte Stadioneröffnungen gibt es genug. 2004 verlor Mönchengladbach bei seiner Premiere das Borussen-Duell gegen Dortmund (2:3) und Leipzig zog gegen den BVB II den Kürzeren (0:1). 2007 erwischte es Wehen beim 1:3 gegen Mainz. 2009 setzte sich die Hertha im Stadtderby bei der Union an der „Alten Försterei“ 5:3 durch. Und 2012 vergeigten die Offenbacher Kickers ihre Stadioneinweihung ( 1:3 gegen Stuttgart II).
Karsten Baumann interessiert sich für den Hype um die neue Spielstätte derweil nicht. Er richtet seinen Fokus lediglich auf das Team der Stunde, das mit Daniel Jungwirth oder Timo Wenzel über bundesligaerfahrene Akteure verfügt. „Dietmar Hirsch ist richtig gut eingeschlagen und die Mannschaft hat ihre Siege souverän eingefahren“, betont Baumann und schiebt analytisch nach: „Die Truppe ist sehr zweikampfstark und versucht, über die schnellen Außen nach vorne zu kommen.“
Nichtsdestotrotz werden sich die Duisburger nicht hinten einigeln. Im Gegenteil: Weil die Ausrichtung im 4-1-4-1 zuletzt erfolgreich war, wird der Fußballlehrer diese Formation erneut aufbieten. Baumann macht mit Blick auf die beiden jüngsten Dreier seiner Elf deutlich: „Wir wollen unseren positiven Lauf fortsetzten, schließlich dauert er ja noch nicht so lange an.“ Gelingt der Auswärtssieg, ist der SVE die Partystimmung gründlich verhagelt.